Social-Media-Kanäle werden auch für Gastronomen immer wichtiger. Welche Erfahrungen haben Sie persönlich damit gemacht?
Wir brauchen eigentlich keine Werbung, weil unsere Läden immer voll sind. Deshalb haben wir unsere Social-Media-Kanäle bisher immer nur sehr stiefmütterlich betreut. Nun habe ich mich allerdings kürzlich proaktiv für eine sehr interessante Restaurantfläche in einem neuen Luxushotel in Dubai beworben.
Leider habe ich sofort eine Absage erhalten. Ein kleiner Schock, weil ich es normalerweise gewohnt bin, Flächen, für die ich mich interessiere, auch zu bekommen.
Wieso die Absage?
Durch einen Insider habe ich im Nachhinein erfahren, dass ich abgeblitzt bin, weil wir auf unseren Social-Media-Kanälen nur ein paar tausend Follower haben.
Das hat mir gezeigt, wie unglaubliche wichtig heutzutage eine große Social-Media-Community ist. Die gesamte Karriere von Salt Bae basiert ja ausschließlich auf seinem riesigen Instagram-Erfolg. Da ich auch weiterhin plane, Filialen in London und Dubai zu eröffnen, habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, mein Followerzahlen dramatisch nach oben zu treiben.
Seit der Pandemie scheinen sich die Hobbykritiker im Netz wie wild zu vermehren. Welche Absichten verfolgen sie?
Es gibt dazu eine sehr spannende Untersuchung der Stanford University. Laut der Studie geht es den meisten Laienkritiker auf öffentlichen Bewertungsportalen nicht darum, ihre Erlebnisse altruistisch mit der Gemeinschaft zu teilen, sondern eher um eitle Selbstdarstellung oder Rache für einen misslungenen Abend.