Wie man trotz des zu vollen Tellers um die Strafe kommt

Die Gäste kommen laut Restaurantmanager Ye um die Strafe herum, wenn sie von ihrem vollen Teller wenigstens probieren. Als sich eine Frau geweigert habe, ihr Essen anzurühren, sollte sie die zehn Euro zahlen. Das habe sie nicht gewollt. „Dann gab es für ihren ganzen Tisch Hausverbot“, sagt Ye. Allein dieser eine Tisch habe 50 Liter Abfall hinterlassen.

Beispiel in Niedersachsen kein Einzelfall

So wie es Restaurantmanager Ye handhabt, ist dies kein Einzelfall. So berichtet das Online-Nachrichtenmagazin Focus online, dass in Stuttgart gleich drei Asia-Restaurants mit All-You-Can-Eat-Buffet ähnliche Gebühren eingeführt hätten.

Ein Sushi-Restaurant rechnete auf Anfrage des Online-Nachrichten-Magazins vor: „Wir haben im November 2022 knapp 3.000 Euro an Lebensmitteln in der Tonne gehabt. Als eine Strafgebühr in Höhe von fünf Euro pro Teller eingeführt wurde, reduzierte sich die Menge um 70 Prozent!“

Ist die Strafe rechtmäßig?

Zu drohenden Gebühren für nicht aufgegessenes Essen bei „All-you-can-eat-Angeboten“ sagt Dehoga-Geschäftsführer und Rechtsexperte RA Jürgen Bena:

„Presseberichten zufolge gibt es in der Tat einige Restaurants, die von ihren Gästen eine ‚Rest- oder ‚Strafgebühr‘ für nicht aufgegessenes Essen verlangen. Dabei handelt es sich unserer Kenntnis nach immer um ‚All-you-can-eat-Restaurants‘ bzw. Buffetangebote, bei denen der Gast selbst darüber entscheidet, was er sich nimmt und wie viel davon. Grundsätzlich ist das rechtlich nicht zu beanstanden, da es dem Wirt im Rahmen seiner Vertragsfreiheit gestattet ist, sein Angebot an den Gast entsprechend zu gestalten.“

Er ergänzt: „Wichtig ist die transparente Kommunikation, also ein entsprechender Hinweis des Gastgebers an seine Gäste. Etwas anderes ist es natürlich, wenn der Gast nicht aufisst, weil das Essen mangelhaft ist (kalt, versalzen, Fleisch nicht durchgebraten etc.). Uns ist das Phänomen lediglich als Einzelfälle bekannt. Es gibt keinen generellen Trend in der Branche. Vor allen Dingen ist dieses Vorgehen im À-la-carte-Bereich nicht vorstellbar. Gleichwohl können wir natürlich festhalten, dass Verbraucher wie Unternehmer zunehmend sensibilisiert sind für alle Aspekte zum Thema Nachhaltigkeit. Dazu gehört auch ein verantwortungsvoller Umgang mit wertvollen Ressourcen wie Lebensmittel.“

(NDR Niedersachen/FOCUS online/Der Spiegel/THWA)

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