Interview

Phillip Preuß über nachhaltiges Wirtschaften in der Betriebsgastronomie

Flexible Lösungen sind in der Betriebsgastronomie gefragter denn je. Im Interview spricht Phillip Preuß, Geschäftsführer des Cateringunternehmens L&D;, darüber, wie er den schwankenden Gästezahlen nach der Pandemie und dem Fachkräftemangel begegnet.
Donnerstag, 02.03.2023, 15:16 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker
Phillip Preuß
Geschäftsführer des Cateringunternehmens L&D, Phillip Preuß (Foto: © L&D)

Herr Preuß, was ist Ihr persönliches Rezept, um die Gäste nach der langen Homeoffice-Phase wieder in Ihr Betriebsrestaurant zu locken?

Viele unserer Gäste genießen die Pausen gemeinsam mit ihren Kollegen sehr. Die lange Phase geringer sozialer Interaktion hinterließ ihre Spuren. Wir schaffen durch unser gastronomisches Angebot einen Ort, an dem diese gemeinsame Pause wieder mit Genuss „erlebt“ werden kann.

Aktuelle Food-Trends unterstreichen die Bedeutsamkeit eines solchen Ortes: Gesundheit, Achtsamkeit, aber auch Nachhaltigkeit spielen daher in unserem gastronomischen Angebot eine große Rolle. Die vergangenen Monate haben wir intensiv dazu genutzt, viele neue Rezepte zu entwickeln und freuen uns schon darauf, unsere Gäste zusätzlich mit regionalen Aktionen oder Verkostungen zu überraschen.

Welche Trends, die in der Gastronomie und im Eventbereich jetzt wieder gut funktionieren, können Sie für die Betriebsgastronomie adaptieren?

Viele wichtige Bewegungen der letzten Jahre in Bezug auf Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein haben durch den Inflationsdruck an Dynamik verloren. Daher ist es meines Erachtens besonders wichtig, in unserer Betriebsgastronomie trotz steigender Preise an dieser Strategie festzuhalten.

Durch die Unterstützung und die gemeinsamen Zieldefinitionen mit unseren Kunden ist L & D als Caterer in der Lage, Trends zu setzten, statt sie zu adaptieren: fair, regional, bio, artgerechte Tierhaltung, vegetarisch/vegan, nachhaltig – all das bilden wir auch in unseren Betriebsrestaurants ab.

Beobachten Sie nach der Pandemie ein verändertes Essverhalten der Gäste?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Gäste jetzt häufiger in unsere Betriebsrestaurants kommen – wenn sie am Standort sind. Während wir vor der Pandemie durchschnittlich jeden zweiten Anwesenden mit Berücksichtigung von Teilzeitbeschäftigten erreichen konnten, hat sich dieses Verhältnis deutlich erhöht und kompensiert tatsächlich einen Teil des Gästeverlustes durch Homeoffice-Regelungen. Eine weitere Änderung sehen wir in der stark gesunkenen Auslastung freitags.

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