HOGAPAGE-Interview

Heiko Antoniewicz: „Neues ausprobieren, statt nachbauen!“

Portrait Heiko Antoniewicz
„In der Küche immer um das Verständnis für Lebensmittel. Diese eröffnet spannende Neuschöpfungen.“ (Foto: © Heiko Antoniewicz)
Für Heiko Antoniewicz gehört Milch schon immer zum Standardrepertoire des Gastronomen und ist ein Comfort Food, das nostalgische Gefühle weckt. Im Interview mit HOGAPAGE spricht er über aktuelle Entwicklungen und welche Rolle Milchprodukte in der Gastroküche der Zukunft spielen.
Montag, 19.06.2023, 12:07 Uhr, Autor: Gabriele Gugetzer

Herr Antoniewicz, in Großbritannien, das im Vergleich zu Deutschland ja doch eher ein Vorreiter in Sachen Foodtrends ist, hat Oatly gerade seine veganen Eiscremes, die vor 3 Jahren mit viel Tamtam gelauncht wurden, aus dem Handel genommen. Ist das reiner Zufall, ist das der Anfang vom Ende der veganen Blase oder wie ordnen Sie das ein?

Ich kenne die Produkte nicht, bzw. kann nichts zu deren Geschmack sagen. Mit Eis verbinden wir einen gelernten Geschmack, ein gelerntes Mundgefühl. Wir haben eine Erwartung an das Produkt. Nicht nur sensorisch, auch emotional. Zudem haben viele Menschen Berührungsängste, wenn es um neue Lebensmittel geht und sind wenig experimentierfreudig. Dann wurde das Produkt zu einem Zeitpunkt auf den Markt gebracht, als das Leben, so wie wir es bisher kannten, vollkommen auf den Kopf gestellt wurde.  Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Menschen in dieser Zeit kulinarisch auf Dinge zurückgegriffen haben, die ihnen vertraut waren, um eine stabile Konstante zu haben.

Sie plädieren für Regionalität beim Produkt Milch und für Sensorikschulungen für die Gastro. Ein Supervorschlag. Konnten Sie ihn schon umsetzen, was sind Ihre Erfahrungen, wie gut wird das Thema von den Köchen angenommen?

Gut. Wir Köche und Köchinnen sind offen, neugierig und forschen gern. Das liegt uns im Blut, deshalb kochen wir. Ich selbst bin immer auf der Suche nach neuen Geschmackseindrücken und kreiere sie auch selbst. Und Regionalität ist ein wichtiges Thema. Wir brauchen eine clevere Vernetzung. Lokal und global. Die Milch bekomme ich vor Ort vom Erzeuger, der Kaffee, für den ich sie aufschäume, kommt aus Nicaragua.

Sind vegane Milchprodukte in der Gastro eher ein Frauenthema, kann man das so sagen? 

Da bin ich überfragt. Ich kenne sowohl Männer, als auch Frauen, die vegan leben. Ich denke, dass es eher eine Überzeugung ist. Die Werbung mag uns da andere Rollenbilder vermitteln – da frage ich mich, ob das noch zeitgemäß ist …

Weiterlesen

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Koch schält Zucchini in der Küche
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Veganismus in der Gastronomie: Erich Haller gibt Tipps für eine vegane Speisekartengestaltung

Der Veganismus ist längst kein Trend mehr, sondern hat sich in unserer Gesellschaft fest etabliert. Auch in der Gastronomie werden vegane Gerichte auf der Speisekarte immer relevanter. Im Interview mit HOGAPAGE gibt Erich Haller, Gründer und Geschäftsführer des Obsthaus Haller, Tipps, wie eine entsprechende Anpassung der Speisekarte gelingen kann. 
PETA-Motiv mit Ricky Saward
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Ricky Saward: „Ich versuche, die Menschen mit guter veganer Küche zum Nachdenken zu bringen“

Vegan, aber ohne erhobenen Zeigefinger! Das ist Ricky Sawards Grundeinstellung. Gemeinsam mit der Tierschutzorganisation PETA hat der Spitzenkoch ein spektakuläres Motiv entwickelt, in dem er diese zum Ausdruck bringt. Im Exklusiv-Interview mit HOGAPAGE verrät er die Hintergründe und erklärt, welche Intention er mit dem Bild verfolgt. 
Milchprodukte aus Pflanzen
Veganer Trend
Veganer Trend

Studie zeigt: In Deutschland kommt Milchersatz aus Pflanzen am besten an

Eine Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart hat festgestellt, dass es große kulturelle Unterschiede gibt, wenn es um die Akzeptanz von Milchprodukten aus Pflanzen geht. Dabei zeigte sich: Am beliebtesten sind diese Produkte in Deutschland. 
Ralf Kesselring
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Die slowenische Nationalmannschaft bezieht während der EM 2024 Quartier im Hotel „Das Vesper“

Es ist erst das zweite Mal, dass sich die Nationalmannschaft aus Slowenien für eine EM qualifizieren konnte. Während der Fußball-EM 2024 wird die Mannschaft ihr Quartier im Hotel „Das Vesper“ in Wuppertal aufschlagen. Wie die Fußballspieler dort wohnen werden, verrät Verkaufs- & Marketingdirektor Ralf Kesselring im Rahmen der exklusiven EM-Interviewreihe von HOGAPAGE.
Sandra Holzäpfel, Head of Convention Sales der H-Hotels Gruppe
Interview
Interview

H-Hotels: In vier Stunden zum perfekten MICE-Angebot

Die Gruppe hat sich für den Tagungsmarkt neu aufgestellt. Ein eigens Team erstellt innerhalb kürzester Zeit ein Angebot für interessierte Kunden. Auch die Nachfragen selbst haben sich verändert. In den Fokus rücken neue Aktivitäten. 
Auszubildender bei Victor's Residenz-Hotels
Für den Nachwuchs
Für den Nachwuchs

Wie die Victor’s Residenz-Hotels junge Talente fördern

Den Nachwuchs für die Hospitality fit machen! Das ist den Victor’s Residenz-Hotels ein wichtiges Anliegen. Wie die Gruppe dazu beiträgt, Nachwuchstalente zu fördern, und was das Ganze bringt, verraten Trainingsmanagerin Claudia Erb und Petra Becker, Direktorin Personal- und Qualitätsmanagement, im Interview mit HOGAPAGE.
Der Managing Director des Hotel Maximilian‘s Theodor Gandenheimer im Portrait. (Foto: © Maximilian's)
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

„Unser Ziel ist es, den serbischen EM-Fußballspielern eine maßgeschneiderte Betreuung zu bieten“

Ein Friseurbesuch um 3 Uhr morgens? Für das Hotel Maximilian’s kein Problem! Als Fünf-Sterne-Superior-Haus mit eigenem Concierge sind Sonderwünsche hier an der Tagesordnung. Wie das Hotel die serbische Nationalmannschaft betreuen will, verrät General Manager Theodor Gandenheimer im zweiten Teil der exklusiven HOGAPAGE-Interviewreihe zur Fußball-EM 2024.
Unter dem neuen Marken-Namen "Planet Power" geht bei Aramark eine Menülinie ins dauerhafte Angebot. (Foto: © Aramark)
Catrering
Catrering

Aramark bietet neue Menülinie an

Der Caterer wird sein bisheriges Aktionsangebot zur Planetary Health Diet ab jetzt dauerhaft im Sortiment führen. Unter einem neuen Markennamen werden zukünftig die Gerichte, die sowohl gut für den Menschen als auch für die Umwelt sind, angeboten.