Nachhaltigkeit im Catering-Geschäft

„Vegane Catering-Konzepte haben einen Überraschungseffekt“

Essen in einer Sonnenblumen-Blüte angerichtet
Essen angerichtet in Sonnenblumen oder Kohlrabi? Nachhaltiges Catering bietet viele Möglichkeiten Kunden und Gäste zu überraschen. (Foto: © Berlin Cuisine)
Nachhaltigkeit ist gerade eines der Top-Themen. Doch wie lässt sich das im Catering umsetzen – und ist das überhaupt notwendig? HOGAPAGE hat mit Berlin Cuisine-Gründer Max Jensen gesprochen.
Mittwoch, 13.10.2021, 09:12 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Betrachtet man das Thema Nachhaltigkeit, wird meist der ökologischen Komponente die größte Bedeutung zugeschrieben. „Der Umweltschutz ist meist das Erste an das man denkt, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht“, weiß auch Max Jensen, Gründer und Geschäftsführer von Berlin Cuisine. „Aber es geht dabei auch um die ökonomische und soziale Komponente.“

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

  • Ökologische Nachhaltigkeit: Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet, die Umwelt und ihre natürlichen Ressourcen zu schützen und bewusst mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen umzugehen.
  • Ökonomische Nachhaltigkeit: Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit steht die Maximierung des ökonomischen Ertrags bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der benötigten Eingangsressourcen im Fokus.
  • Soziale Nachhaltigkeit: Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es darum, allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Dazu gehört unter anderem die Bekämpfung von Hunger und Armut, Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung sowie die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen.

Registrierungen und Verpflichtungen

Max Jensen
Max Jensen, Gründer und Geschäftsführer des Caterers „Berline Cuisine“. (Foto: © Berlin Cuisine)

„Für uns als Catering-Unternehmen gibt es zudem zwei Dimensionen der Nachhaltigkeit – einerseits die Nachhaltigkeit im Unternehmen und andererseits Nachhaltigkeit bei den Konzepten. Ersteres sind wir beispielsweise mit der ISO 14001, unserer Erklärung im GLC-Netzwerk oder eben auch mit der EMAS-Registrierung angegangen“, so Jensen. Wesentliches Ziel von EMAS ist es, negative Umweltauswirkungen im Betrieb zu reduzieren. Im Rahmen der Registrierung, die die erfolgreiche Zertifizierung nach ISO 14001 beinhaltet, hat Berlin Cuisine Umweltziele formuliert, die unter anderem eine massive Einsparung beim Wasser- und Energieverbrauch, die Reduzierung des Einsatzes von Verbrauchsmaterialien, die Reduzierung von Müll jeglicher Art und die Verringerung von Treibhausemissionen vorsehen.

„Ich glaube, dass nach der Pandemie – die neue Bundesregierung wird dafür sorgen – gerade bei großen Unternehmen, die Ausschreibungen so formuliert werden, dass uns Vorteile entstehen, wenn wir die ganzen offiziellen Registrierungen vornehmen“, begründet Jensen den Schritt.

Nachhaltigkeit macht wettbewerbsfähig

Aber auch die Botschaft hinter den Catering-Konzepten ist in seinen Augen entscheidend: „Wir machen das Event für einen Kunden und dieser hat immer einen bestimmten Grund dafür. Bei der Fahrzeugpräsentation eines E-Autos will der Kunde sich modern und dem Zeitgeist entsprechend darstellen – und eben die Nachhaltigkeit des Autos unterstreichen“, so Jensen. Berlin Cuisine hat sich daher in den letzten zwei Jahren auf entsprechende Konzepte konzentriert und steigende Nachfragte erfahren. „Alle großen Firmen haben die gleichen Themen: Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, erklärt Jensen. „Wenn wir in diesem Rahmen ein Eventkonzept auf die Beine stellen, bei dem der Gast danach geht und sagt ‚Das war ein geiles Konzept. Da habe ich meinen Teller selbst auf dem Kompost entsorgt, da hat sich wirklich jemand was dabei gedacht‘, dann verbreiten wir dadurch einerseits eine nachhaltige Botschaft, aber es macht uns eben auch wettbewerbsfähig.“

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