Aufbruchsstimmung und klare Signale für die Branche
BdS-Mittagsempfang 2025: Steuerpolitik, Innovation und Preisverleihung als Stimmungsbarometer
von Karoline GiokasAm Vortag des Oktoberfest-Anstichs war das Münchner Künstlerhaus wieder einmal Schauplatz des traditionellen Mittagsempfangs der Systemgastronomie. Rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien waren der Einladung des Bundesverbands der Systemgastronomie e. V. (BdS) gefolgt. Neben politischen Impulsen stand vor allem die Verleihung des Preises der Deutschen Systemgastronomie 2025 im Mittelpunkt der Veranstaltung.

„Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Branche“
BdS-Präsident und McDonald’s-Personalvorstand Matthias Kutzer stellte in seiner Rede die Bedeutung der dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen auf 7 Prozent heraus, die nun ab 2026 gesetzlich verankert werden soll. Dieses politische Signal sei ein „Meilenstein für die Branche“ und Grundlage für milliardenschwere Investitionen: In den kommenden Jahren planen die Mitgliedsunternehmen die Eröffnung von mehreren hundert neuen Restaurants, tausende Modernisierungen sowie zehntausende neue Arbeitsplätze.
Kutzer hob hervor, dass die Systemgastronomie mit einem Jahresumsatz von 35 Milliarden Euro inzwischen rund 40 Prozent der deutschen Gastronomie ausmacht und alleine die BdS-Mitgliedsrestaurants täglich über vier Millionen Gäste begrüßen. Die Branche sei ein Integrationsmotor: 120.000 Beschäftigte aus mehr als 150 Nationen, dazu über 2.000 Auszubildende prägen das Bild. Viele Unternehmen böten kostenlose Sprachkurse und Weiterbildungen an, um Integration und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Auch Themen wie Bürokratieabbau, die Einführung einer Wochenhöchstarbeitszeit und faire Tarifabschlüsse sprach Kutzer an. Er warnte vor Belastungen durch kommunale Verpackungssteuern, die er als „ideologischen Wahnsinn“ bezeichnete. Bayern habe mit einem geplanten Verbot solcher Sondersteuern ein wichtiges Signal gesetzt.
„Planungssicherheit für Unternehmen schaffen“
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Michael Schrodi, bestätigte in seiner Ansprache die Pläne der Bundesregierung: Mit dem „Wachstumsbooster“ sollen Unternehmen durch steuerliche Anreize zu Investitionen motiviert werden. Dazu gehören die Absenkung der Körperschaftsteuer ab 2028, erleichterte Abschreibungsmodelle und zusätzliche Förderungen für E-Mobilität.
Besonders wichtig für die Gastronomie sei, so Schrodi, die dauerhafte Reduzierung der Umsatzsteuer auf Speisen auf 7 Prozent ab 2026. Weitere Maßnahmen wie höhere Pendlerpauschalen, steuerfreie Zuschläge für Überstunden sowie die Entlastung bei Energiekosten seien ebenfalls Teil des Pakets. „Wir wollen Unternehmen Planungssicherheit geben und die Binnenkonjunktur stärken“, betonte Schrodi.
