Generationen führen, Menschen verstehen

Besonderes Augenmerk legt Grundl auf den Umgang mit unterschiedlichen Generationen in der Belegschaft. Sein Credo: „Führe nicht Generationen, führe Menschen.“

Werte wie Respekt oder Verlässlichkeit seien zeitlos, sie müssten nur in ihrer jeweiligen Ausprägung verstanden werden. „Sinn und Flexibilität für die Jungen, Stabilität und Respekt für die Erfahrenen. Das sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille“, erklärt er. Gemeinsame Regeln und wechselseitiger Respekt bildeten die Brücke zwischen den Generationen.

Für den Referenten steht fest: Gute Führung beginnt immer bei einem selbst. „Ohne Selbstführung keine Führung“, betont Grundl. Wer seine Energie, Zeit und Entscheidungen nicht reflektiere, könne auch anderen keine Orientierung geben. Seine tägliche Routine basiert auf den drei einfachen Fragen „Was will ich heute Abend getan haben?“, „Womit lenke ich mich ab und was ist wirklich wichtig?“ sowie „Wie kann ich Ankündigungen besser einhalten?“

Selbstdisziplin und Klarheit seien die Basis für jede authentische Führungspersönlichkeit, gerade in einem Umfeld, das vom Fachkräftemangel, von steigender Komplexität und neuen Erwartungshaltungen geprägt ist.

Marie-Therese Heep
Wer nur nach Händen jagt, verliert Menschen – Herz gewinnt. Marie-Therese Heep, Future; Foto: www.mirjamhagen.com

Herz gewinnt: Menschen im Mittelpunkt

Einen ebenso emotionalen wie praxisnahen Impuls steuert Marie-Therese Heep von Future bei. In ihrem Vortrag „Herz gewinnt: Wer nur nach Händen jagt, verliert Menschen“ stellt sie klar: In der Hotellerie zähle nicht nur fachliches Können, sondern vor allem die zwischenmenschliche Verbindung. „Dort, wo eine herzliche und empathische Unternehmenskultur gelebt wird, entstehen echtes Engagement und Loyalität – etwas, das gerade in einer serviceorientierten Branche entscheidend ist“, betont Heep.

Statt ausschließlich auf Rekrutierung zu setzen, plädiert sie dafür, gezielt in Beziehungen zu investieren, durch offene Kommunikation, ehrliches Interesse und regelmäßige Feedbackgespräche. „Leadership wird in Zukunft der entscheidende Erfolgsfaktor sein: Wie führe ich mein Team, wie fördere ich Potenziale, wie gehe ich mit Veränderungen um?“ Besonders wichtig sei dabei die Integration: das bewusste Zusammenführen unterschiedlicher Charaktere, Kulturen und Kompetenzen.

„Vom Mitarbeitenden zum Mitgestaltenden“

Mit ihrem Begriff der „Mitgestaltenden“ verdeutlicht Heep, dass Mitarbeiter 
keine reinen Ausführer, sondern aktive Gestalter des Unternehmenserfolgs sind. Diese Haltung fördere Eigenverantwortung, Vertrauen sowie Zusammenarbeit und mache Führungskräfte zu Coaches, die Entwicklung ermöglichen.

In der von ihr moderierten Podiumsdiskussion „Mitgestaltende: Talente gewinnen und halten in der Hotellerie“ geht sie der Frage nach, warum Menschen bleiben oder gehen. Ihre Erfahrung: „Menschen bleiben, wenn sie sich geschätzt fühlen und ihre Karriere aktiv mitgestalten können. Sie entscheiden sich für ein Unternehmen und gehen wegen der Führungskraft.“ Offenheit, Entwicklungschancen und ein positives Arbeitsklima seien daher der Schlüssel zu nachhaltiger Mitarbeiterbindung.

Entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg ist der Mensch.
Entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg ist der Mensch. Wer Arbeitsbedingungen schafft, unter denen es Mitarbeitern gut geht, der gewinnt. Foto: pattozher/stock.adobe.com/generiert mit KI

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