Zukunft der Hotelimmobilie

„Das Hotel ist ein unabdingbarer Bestandteil der Innenstädte“

Brigitte T. Gruber (Managing Partner für Österreich bei Horwath HTL DACH), Prof. Dr. Christian Buer (Managing Partner für Deutschland bei Horwath HTL DACH), Otto Lindner (Geschäftsführer der Lindner Hotels AG und IHA-Vorsitzender) sowie Lothar Schubert (geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers DC Developments)
Brigitte T. Gruber (Managing Partner für Österreich bei Horwath HTL DACH), Prof. Dr. Christian Buer (Managing Partner für Deutschland bei Horwath HTL DACH), Otto Lindner (Geschäftsführer der Lindner Hotels AG und IHA-Vorsitzender) sowie Lothar Schubert (geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers DC Developments) diskutierten über die Zukunft der Hotelimmobilie. (Foto: © Horwath; DC Developtments; Lindner Hotels)
Bei einem digitalen Pressegespräch kamen Vertreter der Hotellerie zusammen, um die Zukunft der Hotelimmobilie zu diskutieren. Dabei ging es nicht nur um den aktuellen Status Quo und die Problematik rund um den Personalmangel, sondern auch um die Risikoverteilung zwischen Hotelbetreiber und Projektentwickler.
Freitag, 01.10.2021, 09:12 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

„Das Jahr 2021 ist für die Hotellerie wie ein stotternder Motor“, beschrieb Prof. Dr. Christian Buer, Managing Partner für Deutschland bei Horwarth HTL DACH, bei einem digitalen Pressegespräch den Hotelmarkt in Deutschland. Immer wieder habe es Lichtblicke gegeben, ebenso oft wären die Auslastungszahlen aber auch wieder drastisch gesunken. „Die Hotellerie wird mit den Unsicherheiten und Herausforderungen der aktuellen Situation leben und sich unter diesen Umständen neu positionieren müssen“, so Buer weiter. Noch immer können Betriebe nicht auf Volllast fahren, weil das Personal in allen Bereichen fehle. Das sieht man auch in Österreich. „Ich denke, das könnte sogar ein globales Phänomen sein. Im Rahmen der Krise sind viele Fehler passiert. Mitarbeiter wurden entlassen und das führt auf dem Markt natürlich zu Verunsicherungen. Angestellte in der Hotelbranche haben sich verständlicherweise beruflich umorientiert und sind schnell fündig geworden, denn sie sind nicht nur flexibel, sondern auch großartige Organisationstalente, die in anderen Brachen gern genommen werden“, resümiert Brigitte T. Gruber, Managing Partner für Österreich bei Horwath HTL DACH. Mit Prämien zu locken und sich innerhalb der Branche gegenseitig die Mitarbeiter wegzunehmen, wie es aktuell in Deutschland passiere, sei dabei laut Otto Lindner keine Lösung des Grundproblems. „Vielmehr muss die Hotellerie sich für andere Bereiche öffnen und für Jobsuchende, für welche die Branche bisher gar nicht erst in Betracht gezogen wurde, attraktiv werden. Es gilt also nicht, Mitarbeiter zu finden, die unsere Prozesse abbilden können, sondern die Prozesse so zu verändern, dass wir die Mitarbeiter, die auf dem Markt verfügbar sind, entsprechend einsetzen können. Wir müssen also unsere Art zu Arbeiten umdenken“, betont Lindner.

Wieso sich Hotelimmobilien diverser aufstellen müssen

Einen Aufschwung habe es bereits in der Ferienhotellerie gegeben, die besonders an touristischen Hot-Spots an Nord- und Ostsee in den Sommermonaten konstante Auslastungen von bis zu 95 Prozent verzeichnete. Zusätzlich sei der durchschnittliche Zimmerpreis in diesem Segment um rund 25 bis 30 Prozent gestiegen. Insgesamt hätten sich C- und D-Städte schneller und besser erholt als A-Städte, denen die großen Umsatztreiber wie Events, Messen und Kongresse fehlten. Zwar sei die Stadthotellerie an Wochenenden nun wieder mehr gefragt, vor allem der ausbleibende Geschäftstourismus sei aber deutlich zu spüren. „Ganz klare Verlierer sind zudem Airport- und Kongresshotels, die nur eine einzige Zielgruppe ansprechen“, sagt Lindner. Anders sei es laut Lothar Schubert bei Pächtern oder Mietern mit einer Risikostreuung im Hotelportfolio. „Wer schon vor der Krise auf eine Diversifizierung im Konzept gesetzt hat, also nicht nur City-Hotels und Ferienunterkünfte, sondern beispielsweise auch Entertainment- und Messehotels betreibt, steht nun wesentlich besser und sicherer da“, so der Projektentwickler.

Weiter zu den Erwartungen für die Zukunft

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

HypZert veröffentlicht Studie zur Hotel-Bewertung. (Foto: © Contrastwerkstatt/stock.adobe.com)
Datenerhebung
Datenerhebung

Hotelmarkt zwischen Erholung und neuen Trends

Die Reiselust der Deutschen hat zu einem Anstieg der Übernachtungszahlen geführt, und auch Messen und Konferenzen verzeichnen wieder eine gute Besucherresonanz. Eine Studie fragt nun nach der Stabilität des Markts. 
Motel One
Auswertung
Auswertung

Treugast-Rating 2022 zeigt die Zukunftserwartungen von Hotelbetreibern

Neu- und Wiedereinsteiger sowie renommierte Top-Performer: Zwei Jahre nach Beginn der Covid-Pandemie analysiert das aktuelle Treugast Rating 2022 die Qualität der wichtigsten Hotelbetreibergesellschaften in Deutschland. Zudem nahm die Treugast Solutions Group eine Sonderauswertung zur Zukunftserwartung der Hotelbetreiber vor.
Futuristisches Gebäude
Studie
Studie

Hotel der Zukunft

Die Hotellerie befindet sich in einer Zeit bedeutender Entwicklungen und Möglichkeiten. Von Online-Reisebüros bis hin zur Kommerzialisierung von Hotels fordern Veränderungen in der Reise- und Gastgewerbebranche Hotels heraus, über die Markenidentität hinauszugehen und ihre Beziehungen zu Reisenden auszubauen und zu vertiefen. Eine Studie zeigt, wie das gelingen kann.
Junge Frau in Blazer und Bluse öffnet die Zimmertüre im Hotel
Hotelimmobilien
Hotelimmobilien

Investoren bleiben Hotellerie treu

Ungeachtet des Einbruchs der Gästezahlen werden in Deutschland weiter zahlreiche Hotels geplant und gebaut. Die befürchtete große Investorenflucht ist ausgeblieben. Auch Notverkäufe in größerem Umfang hat es nicht gegeben.
Papa Rhein Hotel & Spa
Auszeichnung
Auszeichnung

Nominierungen für die „Hotelimmobilie des Jahres 2021“

Für die Auszeichnung „Hotelimmobilie des Jahres 2021“, die im Rahmen der hybriden 196+ hotelforum-Fachkonferenz am 13. Oktober verliehen wird, hat die Fachjury zehn Hotels nominiert. Darunter sechs Häuser aus Deutschland.
Hotelschriftzug mit vier Sternen und einem Flugzeug
Hotelimmobilienmarkt
Hotelimmobilienmarkt

Niedriges Transaktionsvolumen am Hotelimmobilienmarkt

In einer neuen Analyse setzt sich mrp hotels mit den Auswirkungen von Covid19 auf den Hotel- und den Investmentmarkt auseinander. Im ersten Halbjahr 2021 konnten nur zwei nennenswerte Verkäufe im DACH-Raum verzeichnet werden.
Hotelrezeption
Wettbewerb
Wettbewerb

„Hotelimmobilie des Jahres 2021“ gesucht

Mit dem Wettbewerb „Hotelimmobilie des Jahres 2021“ richtet sich das 196+ hotelforum an neue europäische Hotels mit einem Eröffnungsdatum zwischen Januar 2020 und Juli 2021. Die Bewerbungsfrist für die Teilnahme endet am 31. Juli.