„Das Corona-Jahr 2021 ist das absolut falsche Referenzjahr“

Die Höhe der Gaspreisbremse soll sich zwar bei Haushalten sowie kleinen und mittleren Firmen aus dem Jahresverbrauch errechnen, den der Versorger für September 2022 prognostiziert hat. Unternehmen mit einem Gasverbrauch von mehr als 1,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr erhalten aber 70 Prozent ihres Gasverbrauchs bezogen auf ihren Verbrauch im Jahr 2021 zu einem garantierten Preis von 7 Cent je Kilowattstunde.

„Das Corona-Jahr 2021 ist das absolut falsche Referenzjahr“, sagte Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Messeverbandes, der „Bild am Sonntag“. Es sei „unglaublich, dass die von der Politik erlassenen Messeverbote schon wieder in Vergessenheit geraten“ seien. Er fordert als Berechnungsgrundlage für die Preisbremsen ein Vor-Corona-Jahr.

Kritik auch aus der Opposition

Auch die Linke kritisiert die Gaspreisbremse als sozial ungerecht und fordert niedrigere Gas- und Strompreise für die Verbraucher. „Die Gaspreisbremse der Ampel entlastet diejenigen am stärksten, die in der Vergangenheit am meisten verbraucht und am wenigsten gespart haben“, sagte Parteichefin Janine Wissler. „Wer schon im Vorjahr sparsam war, kann jetzt weniger sparen und zahlt drauf. Deshalb ist der Gaspreisdeckel ökologisch ungerecht. Die linke Alternative ist ein Gaspreisdeckel, der bis zu einer festen Obergrenze gilt.“

Um Preisanstieg und Inflation wirksam zu bremsen und die Haushalte zu entlasten, fordere die Linke laut Janine Wissler einen Preisdeckel pro Kilowattstunde von 8 Cent beim Gas und 30 Cent beim Haushaltsstrom. Der Parteivorstand habe am Wochenende entsprechende Forderungen an die Bundesregierung beschlossen. „Eine staatliche Preiskontrolle könnte die Preissteigerung eindämmen, ohne dass Milliarden für Subventionen ausgegeben werden müssen“, so Wissler.

(dpa/SAKL)

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