„Ausreden gelten nicht mehr“
Gleichzeitig große Chancen, aber auch zahlreiche Herausforderungen auf dem Weg, als Unternehmer besser zu werden – und damit widerstandsfähiger in stürmischen Zeiten – bietet die Digitalisierung. Sie ist seit Corona kein Nice-to-have mehr, sondern definitiv ein Must-have für jeden Gastronomen.
„Ausreden gelten nicht mehr“, stellte Digitalisierungsexperte Michael Kuriat fest. „Unsere Zielgruppen haben sich verändert – sind wir bereit für diese Veränderungen?“ Denn, so Kuriat, die digitale Transformation erfordert zunächst eine mentale Transformation in den Köpfen der Unternehmer.
Zum Beweis lieferten die Sessions jede Menge praxiserprobte Beispiele dafür, wie digitale Prozesse die Profitabilität eines Restaurants verbessern und die dort arbeitenden Menschen entlasten können, damit diese mit ganzer Kraft Gastgeber sein dürfen.
Auf der Bühne: Dienstleister, die mit ihren Tools Lösungen für die aktuellen Management-Herausforderungen der Branche anbieten ebenso wie Kommunikations- und Marketing-Profis, die erläuterten, wie sich die Technologien mit den für eine erlebnisreiche Customer Journey und effiziente Gästegewinnung unverzichtbaren menschlichen Soft Skills verbinden lassen.
„Zufriedene Gäste reichen nicht mehr aus, wir brauchen Fans“, kommentierte Service Coach Nicole Friesenbichler die gestiegenen Erwartungen an Gastronomie. „Schaffen wir (Er-)Lebenswelten! Die entscheiden Software dafür: ein inspirierender Service.“
Digitaler Zwilling für das Restaurant
Angesichts der großen Vielfalt an digitalen Tools auf dem Markt, die unter leidenschaftlichen Gastronomen häufig entweder Aktionismus oder Frustration – oder auch beides – verursachen, empfahl Andreas Steinbeißer, Geschäftsführer sell & pick, einen Blick auf die Automobilbranche. „Tesla hat es als ein IT-Unternehmen, das Autos baut, vorgemacht. Davon können wir ein neues Denken lernen: Gastronomie als Technologie-Unternehmen für Essen, Trinken und Gasterlebnis.“
Wie bei den Fahrzeugen sei der Weg zum autonom gesteuerten Restaurant lang. „Im Idealfall bildet ein digitaler Zwilling alle Daten und Prozesse im Betrieb ab und ermöglicht dynamische Prozesse – wie im digitalsten Wirtshaus der Welt, dem Münchner Hofbräuhaus. Dort arbeiten die Mitarbeiter inzwischen so effizient, dass sie nur noch sechs Stunden gebraucht, aber acht Stunden bezahlt werden!“