Mental Health gehört auf den Tisch

Ivo Galić, Diplom-Psychologe, Diplom-Betriebswirt und Coach, machte deutlich, weshalb mentale Gesundheit zur Zukunftskompetenz wird: Zunehmende Komplexität, Beschleunigung, Informationsflut und verschwimmende Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben erhöhen Belastungen – gerade bei Jüngeren.
Mentale Gesundheit braucht genauso viel Aufmerksamkeit wie die Körperliche – vielleicht sogar mehr.
Entscheidend sei die Rolle der Führungskraft, und zwar auf zwei Ebenen:
- Haltung (mentale Gesundheit als strategische Größe verankern) und
- Know-how (Indikatoren kennen, Prozesse definieren, Daten nutzen).
In der Praxis wirken Priorisierung, Befragungen, Employee Assistance Programs (EAP), Peer-Coachings sowie eine stabile Beziehungsebene (Vertrauen, Wertschätzung, psychologische Sicherheit) und Jobattraktivität (Sinn, Aufgabenvielfalt, Kompetenzgefühl, Förderung).
Inside Fair Job Hotels: Zahlen, Daten, Zukunft

Katharina Darisse & Giulia Hahn präsentierten den People-&-Culture-Index, Benchmarks für die Aufnahmejourney und Handlungsfelder von Arbeitgebermarke über Wellbeing bis HR-Entwicklung. Fair Job Hotels denkt Verbundenheit und Kontext, stelle den Menschen in den Mittelpunkt; Leistung zähle – aber nicht auf Kosten von Kultur und Miteinander.
Besonders sichtbar wurde der Fortschritt beim Karriereseiten-Check der Fair Job Partnerhotels:
- Im Vergleich zu letztem Jahr stieg der Gesamtscore von durchschnittlich 4,8 zu jetzt 5,5.
- Im Bereich Usability stieg der Score im Schnitt von 6,9 auf 7,2. Bewerber erleben eine effizientere und schnellere Jobsuche in Form von Filter- bzw. Suchfunktionen und der gestiegenen Möglichkeit zu One-Klick-Bewerbungen.
- Im Bereich Brand stieg der Score von 4,5 auf 5,4. Es ist eine verstärkte Positionierung als Arbeitgebermarke erkennbar, was durch die Erläuterung der Arbeitgeberkultur auf den Karriereseiten sowie die Kommunikation der Arbeitgeberwerte sichtbar wird.
- Auch der Bereich Emotions stieg von 4,5 auf 5,4, was bedeutet, dass die Karriereseiten authentischer wurden. Die Partnerhotels nutzen auf ihren Seiten mehr Bildmaterial und Mitarbeitertestimonials.
Im Zukunftsbarometer arbeiten 17 % der Partnerhotels bereits mit Karriere-Chatbots; nur ein Partner liefert bislang Informationen für internationale Bewerber – hier besteht Potenzial –, und 60 % positionieren sich als nachhaltiger Arbeitgeber.
Quick Wins für die Hotellerie laut Giulia Hahn:
- Weiterbildungen sichtbar machen
- Bewerbungsablauf transparent darstellen
- Social Wall integrieren
Ausblick 2026 – 10 Jahre Fair Job Hotels
Zum Jubiläum kündigte Katharina Darisse eine ganze Reihe von Aktivierungen an: Für Arbeitgeber den HR-Help-Hub (VW-Bulli) mit Sprechstunden in der HR-Clinic; für Bewerber eine Inside-Scoop-Hospitality-Tour an Berufsschulen sowie den Karriere-Bulli für Speed-Datings und Mini-Podcasts; für Mitarbeiter exklusive Jubiläumsraten – und den Bulli als „Dankes-Ort“ für Events.
Ein zentraler Baustein wird das Employee Assistance Program, das für alle Mitarbeiter aller Partnerhäuser angeboten werden soll:
- 24/7-Hotline,
- Zugang zu >100 Psycholog:innen, 50 Coaches und 50 Sozialberater sowie
- Präventionsangebote von Live-Sessions bis Gruppencoachings.
Fazit
Ein konzentriertes, hochkarätig besetztes Programm mit klarer Stoßrichtung: Kultur und Effizienz sind kein Widerspruch, mentale Gesundheit ist wichtig – und digitale Hebel (vom Karriere-Chatbot bis zum Front-Desk-Upselling) zahlen sich messbar aus. Oder, wie es sinngemäß in vielen Sessions mitschwang: Mut, Klarheit und Nähe zu Menschen sind die wichtigste Währung in der Hotellerie von morgen.
(SAHO)