Natalie Göbel, Franchisepartnerin der FR L’Osteria SE
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Natalie Göbel, Franchisepartnerin der FR L’Osteria SE:

„Unser Ziel ist es, auch in 2024 unsere Mitarbeitenden fair zu bezahlen, Investitionen in bestehende sowie in neue Restaurants zu tätigen und unseren Gästen ein tolles Erlebnis zu einem erschwinglichen Preis zu bieten. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die ursprünglichen 19 % erschwert diesen Plan deutlich, zwingt uns zu kurzfristigen, nicht beabsichtigten Kostenreduzierungen und ggf. sogar zu Preiserhöhungen, um eine wirtschaftliche Schieflage zu verhindern. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer verhindert aus meiner Sicht, mit strategischer Weitsicht zu agieren und unsere Verlässlichkeit gegenüber unseren Mitarbeitenden, unseren Dienstleistern und Gästen zu gewährleisten.“ 

Für mehr Planungssicherheit

Im Kampf um die Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Systemgastronomie geht der BdS nun in die Offensive und macht sich in den kommenden Monaten im Rahmen einer „Pro 7 %“-Kampagne für das Thema stark. Aufgerufen werden hierbei nicht nur die BdS-Mitglieder, sich aktiv und direkt als Akteure der Branche mit einem schriftlichen Ersuch unmittelbar an die betreffenden Abgeordneten zu wenden. Auch konfrontiert der Verband selbst Politiker auf Bundesebene mit seinem Anliegen und weist klare Argumente zum Erhalt der Entfristung auf. Beispielsweise trage der ermäßigte Steuersatz als direktes und wirksamstes Mittel dazu bei, die gestiegenen Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten zumindest partiell abzufedern und damit den mittelständischen Unternehmen der Branche Planungssicherheit zu ermöglichen. „Diese Planungssicherheit trägt dazu bei, rechtzeitig für das nächste Jahr kalkulieren zu können und damit die gastronomische Vielfalt in der Systemgastronomie zu bewahren sowie auch zukünftig Arbeitsplatz, Treffpunkt und Freizeitbeschäftigung für viele Millionen Menschen in Deutschland sein zu können“, stellt Suchert fest.

Peter Bohnet, McDonald’s-Franchisenehmer  und BdS-Präsidiumsmitglied
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Peter Bohnet, McDonald’s-Franchisenehmer und BdS-Präsidiumsmitglied:

„Die Pandemiezeit hat uns Gastronomen durch Restriktionen, Zwangs- maßnahmen in der Hygiene etc. bereits enormes Eigenkapital gekostet, womit die Reserven bei vielen innerhalb der letzten drei Jahre vollends erschöpft worden sind. Dann griff der Staat mit der Mindestlohnregelung in den Tarifvertrag ein – gut und erfreulich für die Mitarbeiter, uns Arbeitgebern bescherte das aber on top massive Kostensteigerungen beim Personal. Allein ich führe derzeit sechs Filialen mit rund 300 Mitarbeitern. Die gestiegenen Preise durch die Energiekrise und wuchernden Lebensmittelkosten tun aktuell ihr Übriges, damit Gastronomen das Wasser bis zum Hals steht. Die Systemgastronomie mit überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmern steht aufgrund vieler ordnungspolitischer Maßnahmen vor vielfältigen Herausforderungen in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld. Ich frage mich nun: Wird die regelmäßig vom Bundeskanzler in Aussicht gestellte Beibehaltung der verminderten Mehrwertsteuer auch umgesetzt? Falls nicht, müssen wir die Preise auf unseren Speisekarten sicherlich noch mal im zweistelligen Prozentbetrag erhöhen. Dann wird auch bei den Gästen die Grenze der finanziellen Akzeptanz erreicht sein und Kundenverluste sind dann praktisch vorprogrammiert.“

Auf allen Kanälen #gemeinsam

Ergänzt wird der starke Auftritt des Bundesverbands der Systemgastronomie durch regelmäßige Postings in den sozialen Netzwerken, etwa bei Twitter und LinkedIn. „Pro 7 % … da Aus- und Weiterbildung für Alle möglich bleiben muss“, „Pro 7 % … für einen fairen Wett­bewerb in Europa“ und „Pro 7 % … um 100 % Tarifbindung zu sichern“, verlautet es hier stark. 

Soweit es nach Kräften möglich war, haben die Systemgastronomen bereits sich selbst geholfen und arbeitsplatzsichernde Maßnahmen umgesetzt. „Vor diesem Hintergrund bitten wir, sich im Rahmen der anstehenden politischen Beratungen für die dauerhafte Beibehaltung des Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent auf Speisen einzusetzen“, so Markus Sucherts Hilfegesuch. „Beides – die von uns bewiesene Verantwortung der Arbeitgeber, aber auch die Unterstützung durch den Staat – sind tragende Pfeiler der Sozialen Marktwirtschaft.“

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