„Ich würde gern in einem Fünf-Sterne-Hotel arbeiten, um dort noch mehr Erfahrungen zu sammeln“, sagt sie. „Und wenn ich die Chance bekomme, möchte ich irgendwann sogar mein eigenes Restaurant in Deutschland eröffnen und mich damit selbstständig machen.“

Stephanie Enricca
Stephanie Enricca aus Indonesien absolviert im Panoramahotel Oberjoch gerade eine Ausbildung zur Köchin. Foto: Lerch Genusswelten

Ein Geben und Nehmen

Mit ihren ambitionierten Zielen verkörpert Stephanie Enricca die Chancen, die sich für beide Seiten ergeben: Für junge Menschen aus dem Ausland bietet das deutsche Gastgewerbe die Option, sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Sie erhalten eine qualifizierte Ausbildung, verbessern ihre Sprachkenntnisse und sammeln internationale Erfahrung. Das Gastgewerbe hingegen kann mit der Ausbildung internationaler Fachkräfte dem akuten Personalmangel die Stirn bieten. „Während sich der Mangel an Fachkräften verschärft, müssen wir als Arbeitgeber immer flexibler werden, um gutes Personal zu finden. Die Rekrutierung von Auszubildenden aus Nicht-EU-Ländern bietet unserer Branche hervorragende Chancen, um die Lücken im Nachwuchsbereich zu schließen“, betont Alisa Kleiner. Gastgewerbliche Betriebe profitieren aber auch von der kulturellen Vielfalt, den neuen Perspektiven und Fähigkeiten, die die Auszubildenden mit einbringen. So kann ein multikulturelles Personal besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Gäste verschiedener Nationalitäten eingehen. Wie sich zeigt,  lebt diese Branche von der Vielfalt seiner Mitarbeiter und Auszubildenden – heute mehr denn je. 

Sprachbarrieren bewältigen

Um Auszubildende mit Migrationshintergrund besser in der gastgewerblichen Arbeitswelt zu integrieren, hat die Deutschlandstiftung Integration (DSI) in Kooperation mit dem DEHOGA und mit Unterstützung von Coca-Cola Europacific Partners das Mentoringprogramm „Ausbildung macht VIELfalt!“ ins Leben gerufen. Durch ein Eins-zu-eins-Mentoring sowie begleitende Vernetzungstreffen und Workshops unterstützt das Programm Auszubildende mit Migra-
tionshintergrund komplementär zur Ausbildung dabei, sich beruflich zu vernetzen und persönlich weiterzuentwickeln. Ausgewählte Mentees bekommen dabei strukturierte Einblicke in den Berufsalltag ihrer Mentoren, die in wichtigen Positionen des Gastgewerbes arbeiten. Dadurch können die Auszubildenden von den Erfahrungen ihrer Mentoren lernen und weitere Kenntnisse erwerben.

Der erste Jahrgang des neuen Mentoringprogramms wurde am 27. Juli 2023 in Berlin begrüßt. Insgesamt 14 Auszubildende aus ganz Deutschland hat die Stiftung für das Förderprogramm ausgewählt. Für das Programm bewerben können sich junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren mit eigener oder familiärer Migrationsbiografie, die zum Zeitpunkt der Bewerbung eine Ausbildung in der Hotel- bzw. Gastronomiebranche angefangen haben oder bald starten. Die Bewerbung kann dabei über einen Link auf der Website der Deutschlandstiftung 
Integration durchgeführt werden.

www.deutschlandstiftung.net/projekte/

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