
Empathie statt Algorithmus
Wie sich der Beruf verändert hat? „Es ist alles schnelllebiger geworden, Gäste planen viel, auch ihre Spontaneität“, sagt Strambach mit einem Schmunzeln. „Umso wichtiger ist es, ihnen genau da eine echte Empfehlung zu geben, wo Google keine Antwort hat.“ Die Magie liegt für ihn in der persönlichen Note: ein handgeschriebener Hinweis, eine ungeplante Begegnung, ein Blick für das Besondere.
Ob kulturelle Unterschiede, komplexe Anfragen oder spontane Wünsche: Norbert Strambach bleibt stets gelassen. „Ein Nein gibt es bei mir fast nie. Wenn ein Gast mit dem Mietwagen strandet, finde ich einen Weg, ihn trotzdem ans Ziel zu bringen.“
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Als Concierge sei man nie allein, betont Strambach. Der reibungslose Ablauf im Hotel funktioniere nur durch die enge Abstimmung mit allen Abteilungen, vom Housekeeping bis zum F&B. „Wir haben zwar unsere eigene Bühne, aber das Stück spielen wir gemeinsam.“
Auch der Nachwuchs liegt ihm am Herzen. Junge Menschen, die den Concierge-Beruf ergreifen wollen, sollten offen, belastbar sowie empathisch sein und Freude daran haben, Menschen zu helfen. „Der Einstieg in die Hotellerie ist eine Schule fürs Leben und der Concierge-Beruf eine Bühne, auf der sich viel lernen lässt.“

Zwischen Kuckucksruf und Kaiservilla
Bei aller Professionalität bleibt Norbert Strambach vor allem eines: ein sensibler Beobachter und leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Ob stille Ballonfahrten im Winter, Spaziergänge mit Blick auf den See oder ein Schwanenpaar, das plötzlich das Boot begleitet: Für ihn sind es diese stillen, unplanbaren Augenblicke, die seine Arbeit so besonders machen.
Und seine Geheimtipps? Hallstatt fernab der Selfiesticks, die Ehrentrudisalm mit echter Gastfreundschaft oder das Museum „Kunst der verlorenen Generation“ in Salzburg. Alles Orte, die Geschichten erzählen, statt nur Postkartenidylle zu bieten.
Was macht ein Concierge alles?
Ein Concierge ist weit mehr als ein Kümmerer. Er oder sie ist Gastgeber, Problemlöser, Geheimnisträger und Türöffner. Zu den klassischen Aufgaben zählen:
- Restaurant- und Ausflugsempfehlungen
- Reservierungen (vom Dinner bis zum Helikopterflug)
- Organisation von Transfers und Chauffeurdiensten
- Ticketservice für Kultur, Sport und Events
- Blumen, Geschenke oder Last-Minute-Shopping
- Unterstützung bei medizinischen Anliegen
- Hilfe bei verlorenen Gegenständen oder Dokumenten
- Insider-Tipps und maßgeschneiderte Erlebnisse
- Vermittlung von Babysittern, Hundesittern oder Personal Shoppern
- Und manchmal: Wunder möglich machen