Walliser gegen Olympia-Bewerbung
Die Walliser Bevölkerung hat sich bei der jüngsten Abstimmung gegen die finanzielle Beteiligung von 100 Millionen Franken des Kantons am Projekt der Olympischen und Paralympischen Winterspiele „Sion 2026“ ausgesprochen. Die Enttäuschung der letzten zwei Kandidaturen hat offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und einen dritten Misserfolg wollten die Walliser nicht riskieren. Ohne Rückhalt der Host-City dürfte damit das Projekt höchstwahrscheinlich vom Tisch sein.
Der Schweizer Tourismus-Verband, hotelleriesuisse, GastroSuisse, die Seilbahnen Schweiz und der Verband öffentlicher Verkehr zeigen sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht über diesen Entscheid. Aus touristischer und volkswirtschaftlicher Sicht wäre die Austragung der Olympischen Winterspiele eine große Chance nicht nur für die Austragungskantone, sondern für die ganze Schweiz gewesen. Während mehr als zwei Wochen wäre die Schweiz im Fokus des globalen Mediengeschehens gestanden und hätte sich so von ihrer besten Seite zeigen können, was neue Impulse für den Tourismus gesetzt hätte. Schätzungen zufolge hätten die Spiele zwischen 1,5 bis 2,4 Millionen zusätzliche Übernachtungen, etwa 6000 Arbeitsplätze und einen Gesamtumsatz von rund fünf Milliarden Franken generiert.
Bund hätte sich beteiligt
Das Konzept hätte auch dafür gesorgt, dass sich der finanzielle Aufwand in Grenzen gehalten hätte. Auch der Bund war überzeugt von diesem Konzept und auch von der Machbarkeitsstudie, die eine entsprechende Umsetzung bestätigte, und war bereit, das Projekt mit rund einer Milliarde Franken zu unterstützen.
Zusätzlich hätte der Tourismus einen nachhaltigen Mehrwert erhofft: Die Nachfrage nach Schneesport ist in den letzten Jahren um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Besonders die alpinen Destinationen, die zum Teil stark abhängig vom Wintertourismus sind, wünschen sich, dass der Schneesport nach dem jahrelangen Rückgang wieder beliebter wird. (CK)