Tourismus

WaldResort-Gründer klagt gegen Corona-Regelung

Jürgen Dawo
Jürgen Dawo klagt gegen die Corona-Vorschriften mit Blick auf sein WaldResort am Nationalpark Hainich. (Foto: ©obs/WaldResort – Am Nationalpark Hainich GmbH/Thomas Witte)
Jürgen Dawo kann das Vorgehen bei der Lockerung der Corona-Vorschriften nicht länger nachvollziehen. Vor allem der Tourismus wird massiv geschädigt. Unterstützung kommt vom Dehoga.
Dienstag, 05.05.2020, 15:28 Uhr, Autor: Kristina Presser

Wie Bund und Länder bei der Lockerung der Corona-Regelungen vorgehen, ist für Unternehmer und WaldResort-Gründer Jürgen Dawo nicht mehr nachvollziehbar. Die Gesundheit der Menschen sei das Wichtigste. Aber Hygienevorschriften, wie sie aktuell als Voraussetzung für ein Wiederhochfahren diverser Branchen gelten, ließen sich auch in seinem Tourismus-Betrieb, das WaldResort am Nationalpark Hainich, mindestens genauso gut umsetzen. An diesem Dienstag, 5. Mai 2020, nun hat sich Dawo dazu entschieden, gerichtlich gegen die Schließung seines Betriebes vorzugehen. Unterstützt und beraten hat Ihn dabei auch der Dehoga in Thüringen.

Jürgen Dawo erklärt: „Unser Resort bietet die besten Voraussetzungen zur Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen. Die Anlage ist weitläufig. In unseren Ferienhäusern können Personen eines Haushalts wie zu Hause, ohne Kontakt zu Haushaltsfremden, übernachten und sich selbst versorgen. Die Buchung und Schlüsselübergabe erfolgen kontaktlos. Warum also sollte der Betrieb für touristische Übernachtungen weiterhin untersagt bleiben? Und warum sollen Touristen anders behandelt werden als Geschäftsreisende, die ja weiterhin im WaldResort eine Übernachtung buchen dürfen?“

„Es wird Zeit für eine Lösung“

Die wochenlange Schließung hat für das 2017 eröffnete WaldResort massive Einnahmebußen zur Folge, jeder weitere Tag sei existenzbedrohend, wie es von Unternehmensseite heißt. Eine Situation, die viel touristische Betriebe aktuell teilen. Dawo: „Es wird Zeit für eine Lösung, wenn der Tourismus in Thüringen noch eine Zukunft haben soll. Ich kann und will nicht mehr abwarten. Zumal die Regelungen nicht fair sind. Bei uns war Hygiene schon vor Corona selbstverständlich, die schärferen Hygienekonzepte also in der Umsetzung im Prinzip unproblematisch.“

Inhalt der Klage gegen die Corona-Vorschriften in Thüringen mit Blick auf sein Unternehmen ist in erster Linie die Ungleichbehandlung im Gegensatz zu anderen Branchen. Das WaldResort könne, im Vergleich zu anderen Branchen, die notwendigen Hygienemaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie gleichermaßen sicherstellen, wie beispielsweise ein Handelsbetrieb.

Unterstützung vom Dehoga Thüringen

Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer der DEHOGA Thüringen, unterstütze die Initiative von WaldResort-Gründer Dawo mit Ausarbeitung von Hygienemaßnahmen und vermittelt Expertenkontakte, wie das Unternehmen mitteilte. Er hoffe auf ein positives Signal, von dem dann die Tourismus- und Gastronomie-Branche in ganz Thüringen profitieren kann.
(ots/KP)

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