Tourismus

Skigebietsgröße nicht immer entscheidend

Himmel
© APA (dpa)/Swen Pförtner
Die Größe eines Skigebiets spielt bei der Wahl der Skidestination nicht immer die entscheidende Rolle. Auch kleinere Skigebiete haben laut einer Studie der Universität Innsbruck das Potenzial, bei bestimmten Gästetypen zu punkten.
Mittwoch, 07.12.2016, 11:28 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Das schaffen sie allerdings nur, wenn sie sich auf entsprechende Zielgruppen spezialisieren und ein hochwertiges Angebot schaffen. Ein Forscherteam der Universität Innsbruck rund um den Tourismusforscher Robert Steiger führte im vergangenen Winter in 55 österreichischen Skigebieten eine Gästebefragung durch. „Unser Ziel war, die Reaktionen der Gäste in schneearmen Saisonperioden zu ergründen, wichtige Faktoren bei der Destinationswahl zu identifizieren und Akzeptanzgrenzen hinsichtlich Schnee- und Pistenangebot zu ermitteln“, sagte Steiger vom Institut für Geographie und dem Institut für Finanzwissenschaft.

Die rund 3.700 Studienteilnehmer konnten außerdem aus einer Palette von Destinationsangeboten ein ihnen am besten entsprechendes Produkt auswählen. Diese Produkte unterschieden sich hinsichtlich der Größe des Skigebiets, des Preises, der Schneelage bzw. Schneesicherheit, der Anfahrtszeit vom Heimatort, der Anzahl der Personen im Skigebiet und den Erfahrungen mit der Schneelage.

Aufgrund der Daten teilten die Forscher die Teilnehmer schließlich in verschiedene Gästetypen mit unterschiedlichen Präferenzen ein. Bei den Tagesgästen könne zwischen den „preissensiblen Anfängern“ und den „angebotsorientierten Kilometerfressern“ unterschieden werden. Die einen würden kleine, die anderen überdurchschnittlich große Skigebiete bevorzugen. Der „zeitsensible Enthusiast“ hingegen erwarte eine gute Erreichbarkeit.

Bei den Urlaubsgästen gebe es „preissensible Genießer“ und ebenfalls „angebotsorientierte Kilometerfresser“. Erste würden auf das Preis-Leistungsverhältnis und die Landschaft großen Wert legen, zweitere vor allem auf die Größe des Skigebiets und das Pistenangebot. So könnten kleinere, stadtnahe gelegene Skigebiete den „zeitsensiblen Enthusiasten“ als Tagesgast ansprechen und große Skigebiete mit einer guten Beschneiung der Pisten den „angebotsorientierten Kilometerfresser“ ansprechen, erläuterte Steiger. Die „anspruchsvollen Experten“ könnten von mittelgroßen Skigebieten angesprochen werden, die sowohl über eine gute Beschneiung verfügen, aber auch eine Naturschneekulisse bieten, resümierte der Tourismusforscher.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Strand am Kurhaus von Binz
Barometer
Barometer

Tourismus in MV: Mehr Übernachtungen, hohe Zufriedenheit

Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet mehr Übernachtungen und bundesweit höchste Gästezufriedenheit, so das Sparkassen-Tourismusbarometer. Was Besucher besonders schätzen – und wo es Nachholbedarf gibt.
Frankfurt am Main
Gremiensitzung
Gremiensitzung

DZT öffnet drei Vertriebsagenturen wieder

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) will den Incoming-Tourismus nach Deutschland weiter stärken. Dafür sollen die Vertriebsagenturen in Singapur, Kanada und Brasilien wieder öffnen. Gleichzeitig wurden bei der 109. Gremiensitzung drei neue Mitglieder in den Verwaltungsrat gewählt. 
Das Bild zeigt Staatsministerin Kaniber gemeinsam mit (v.l.n.r.) Andreas Brunner, 2. Vizepräsident DEHOGA Bayern, Angela Inselkammer, Präsidentin DEHOGA Bayern, Dr. Thomas Geppert, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Bayern sowie Michaela Schmitz-Guggenbichler, Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie beim Bayerischen Gastgebertag in Bad Füssing.
Bayerischer Gastgebertag
Bayerischer Gastgebertag

Neue Impulse für den Tourismus im Freistaat Bayern

Unter dem Titel „Bayern.Vision.Tourismus“ startet Tourismusministerin Michaela Kaniber einen breit angelegten Beteiligungsprozess. Ziel ist es, gemeinsam mit den Akteuren vor Ort die Zukunft des Tourismus im Freistaat zu gestalten.
eCoaches und ausrichtenden Tourismusverbände
Event
Event

eCoach Day 2025: Digitalisierung stärkt Gastfreundschaft der Zukunft

Touristiker, eCoaches, Vermieter, Vertreter von Buchungsplattformen und weitere digitale Vordenker kamen im Kloster Andechs zusammen – für Zukunftsimpulse und praxisnahen Austausch zur Digitalisierung im touristischen Alltag.
Künstliche Intelligenz
Diskussion
Diskussion

Künstliche Intelligenz im Tourismus – Wo geht die Reise hin?

Welche Chancen und Hürden bringt Künstliche Intelligenz für Gastgeber und Gäste? Fachleute diskutieren, wie viel Technik im Tourismusalltag sinnvoll ist – und wo der Mensch unersetzlich bleibt.
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt
Neue Impulse
Neue Impulse

Neue Tourismusstrategie für Rheinland-Pfalz

Die Bundesgartenschau ist für 2029 im Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal geplant. Auch auf dieses Großereignis zielt die rheinland-pfälzische Tourismusstrategie.
Offizielle Präsentation der gemeinsamen Initiative von Stadt, KTG, Dehoga und IHK
Initiative
Initiative

Digitale Hotelstelen stärken den Karlsruher Tourismus

Ein Fingerdruck und los geht die digitale Reise: Mit der Präsentation einer der 40 interaktiven Hotelstelen im Hotel Santo startet die Stadt in ein neues innovatives Projekt zur Stärkung des Städtetourismus.
Christoph Ploß
Nationale Tourismusstrategie
Nationale Tourismusstrategie

Christoph Ploß kündigt Entlastungen für die Tourismusbranche an

Die Bundesregierung plant eine Neuausrichtung ihrer Tourismuspolitik. Bis spätestens zur ersten Jahreshälfte 2026 soll eine neue Nationale Tourismusstrategie entstehen – mit Fokus auf Unternehmensentlastungen, Bürokratieabbau, Digitalisierung und bessere Mobilität. Tourismuskoordinator Christoph Ploß stellte die Pläne kürzlich vor. 
Tourismustag Ahrtal 2024
Ankündigung
Ankündigung

Reisebranche trifft sich zum Tourismustag im Ahrtal

Unter dem Motto: „Tourismus der Zukunft – Zwischen Genuss, Gesundheit, KI und Digitalisierung“ kommen am 16. Oktober 2025 im Ahrtal Referenten und Gäste zusammen, um die sich zu den Trends und Herausforderungen der Touristik, speziell für das Ahrtal, auszutauschen.