Reisebranche entdeckt den „Mikrotourismus“
Wer hat schon mal mitten auf einem Bergrücken unter einem ungetrübten Sternenhimmel übernachtet? Oder ist nur mit Karte und Kompass ausgestattet querfeldein durch Wälder und Wiesen marschiert? Was man bisher vielleicht noch mit dem sorglosen Leben einer Pfadfindergruppe in Verbindung brachte, entwickelt sich gerade zu einem beliebten Trend, auf den nun auch die Gastgewerbe- und Tourismusbranche aufmerksam wird. Auch ein Name wurde schon dafür gefunden: Mikrotourismus bzw. Mikrroabenteuer. „Das ist eindeutig ein Trend, denn es ist leicht, preiswert und spannend“, sagt auch Andreas Braun, Chef des Tourismusverbands Baden-Württemberg. „Man sollte sich einfach trauen und machen.“
Marketingmaßnahmen sollen Interesse für die Region stärken
Zusammen mit Outdoor-Experten und Reiseanbietern versucht Braun, die ungewöhnliche Idee dieser Urlaubsform zu nutzen, um insbesondere Naturfreunde mit Camps im Schwarzwald oder Hängebrücken in Bad Wildbad anzusprechen. Die Angebote seien derzeitig noch etwas begrenzt, sollen aber nun mittels geeigneter Marketingmaßnahmen stärker beworben werden. Trekkingplätze mit Waldtoilette und Feuerstelle wie das Camp Kniebis im Naturpark Schwarzwald zum Beispiel sollen die Mikroabenteurer von der Region überzeugen. Die sechs Camps des Parks mit ihren jeweils drei Zeltplätzen seien enorm gefragt, sagt Jochen Denker vom Naturpark gegenüber der Deutschen Presseagentur. „Man hat einen harten Kern, der es immer schon gemacht hat, und viele andere, die es einfach mal machen wollen.“ Diese Outdoor-Formen sollen langfristig die entsprechenden Regionen vor allem für die jüngeren Zielgruppen interessanter machen. Weitere Camps sind auch am Alb- und am Schluchtensteig im Südschwarzwald geplant. (dpa/sueddeutsche.de)