Studie

Positive Aussichten für das Tourismusjahr 2024

Zwei Touristen schauen auf eine Stadtkarte
Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. (Foto: © baranq/stock.adobe.com)
Trotz trüber Konjunkturaussichten und Belastungen durch gestiegene Preise ist die Reiselust der Menschen in Deutschland groß. Das zeigt eine Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR).
Freitag, 01.03.2024, 14:11 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Nach einer Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) planten im Januar 73 Prozent der knapp 7.300 Befragten in diesem Jahr sicher im Urlaub zu verreisen (Vorjahr 70 Prozent). Bei 41 Prozent (Vorjahr: 35 Prozent) steht das Ziel schon fest. 

„Wir sind aus der Krise komplett raus“, sagte Studienleiter Ulf Sonntag am Freitag. Vieles spreche für ein gutes Tourismusjahr 2024.

Der Anteil der Befragten, die bislang nicht wissen, ob sie einen Urlaubstrip von mindestens fünf Tagen machen, liegt mit 16 Prozent wieder auf dem Level wie vor der Corona-Pandemie. Im Jahr 2023 waren es noch 23 Prozent und in der Pandemie-Zeit teils mehr als 30 Prozent. Lediglich 10 Prozent planen in diesem Jahr sicher keine Urlaubsreise.

„Die eine lange Reise gehört für die Meisten im Leben dazu“, sagte Sonntag. Falls das Geld knapp sei, werde eher in anderen Bereichen gespart als am Urlaub selbst. Bei einer weiteren Umfrage des Ipsos Instituts im Auftrag der FUR im September gaben 60 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten gespart zu haben, um reisen zu können. Die Urlaubsreise liege nach Lebensmitteln unverändert auf Platz zwei bei den Konsumprioritäten, erläuterte Sonntag.

Konzentration auf eine große Hauptreise

Manche sparen sich allerdings weitere Urlaubstrips im Laufe des Jahres. „Wir sehen eine Konzentration auf die eine große Hauptreise“, sagte Sonntag. Zwar stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Urlauber, die eine Reise ab fünf Tagen unternahmen, auf 54,6 Millionen (Vorjahr: 53,1 Mio). Die Zahl der Urlaubstrips sank aber von 67,1 auf 65 Millionen, weil manche Menschen die Zweitreise strichen.

Die Ausgaben für die schönsten Wochen des Jahres stiegen auch wegen höherer Preise auf den Rekordwert von fast 87 Milliarden Euro. 

Nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie liegen Ausland-Trips in der Gunst der Reisenden wieder deutlich vorn. Der Studie zufolge führten im vergangenen Jahr 78 Prozent der Urlaubsreisen zu Zielen außerhalb Deutschlands, 22 Prozent gingen ins Inland.

Im Ausland dominierten die klassischen Ziele rund ums Mittelmeer mit Spanien vor Italien, der Türkei, Kroatien und Griechenland. In Deutschland, das als Einzelmarkt den Angaben zufolge immer noch an erster Stelle liegt, war Bayern bei Urlaubern unverändert am beliebtesten, gefolgt von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Anteil der Flugreisen auf Höchststand

Von dem anziehenden Geschäft im Ausland profitierten Anbieter von organisierten Reisen. Der Anteil der Pauschalreisen stieg 2023 auf 48 Prozent nach 43,3 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Flugreisen an den gewählten Verkehrsmitteln war mit knapp 47 Prozent den Angaben zufolge so hoch wie nie zuvor und übertraf erstmals Auto, Wohnwagen und Wohnmobil. Das hänge vor allem mit den Reisezielen zusammen.

„Verschiedene Krisen wirken auf die Nachfrage, andererseits gibt es immer noch Post-Corona-Nachholbedarf“, fasste Sonntag zusammen. Auch die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen kam bei jüngst veröffentlichten Umfrageergebnissen zu dem Schluss, dass die Menschen in Deutschland in Reiselaune sind. 

(dpa/SAKL)

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