Personalmangel

Hohes Risiko durch Fachkräftemangel

Koch in der Küche
Niedersachsens Tourismusbranche sucht verstärkt nach Fach- und Hilfskräften für Hotellerie und Gastronomie. (Foto: © Fotolia/bgton)
Bislang geht es der niedersächsischen Tourismusbranche gut. Noch. Denn die Zahl der optimistisch in die Zukunft Blickenden sinkt.
Freitag, 24.05.2019, 11:51 Uhr, Autor: Kristina Presser

Es fehlt an Fachkräften in Niedersachsens Tourismusbranche. Wie die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) in ihrer jetzt veröffentlichten Saison-Umfrage mitteilt, klagen zwei Drittel der Hotel- und Gaststättenbetriebe darüber, dass sie offene Stellen längerfristig nicht besetzen können. Dabei gehe es nicht mehr nur um ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, berichtete IHKN-Tourismus-Experte Arno Ulrichs. „Viele Betriebe suchen auch ungelernte Hilfskräfte.“ Vor allem das Gastgewerbe wolle vermehrt Arbeitskräfte einstellen. Jedoch hätten nur rund 20 Prozent der Unternehmen in der Branche keine Probleme, Personal zu finden. Die IHKN hat dafür die Meinungen von mehr als 400 Betrieben eingeholt.

Von all dem abgesehen, sei der sogenannte Klimaindex, der die Geschäftserwartung der Branche widerspiegelt, seit dem vergangenen Jahr von 122,3 auf 131,9 Punkte gestiegen, berichtete die IHKN.  Grund ist, dass bei fast jedem zweiten Betrieb aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe der Umsatz gestiegen ist. Knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen bezeichneten ihre Lage als befriedigend. 55 Prozent bewerteten die Situation als gut. „Das sind fast zehn Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr“, sagte Arno Ulrichs.

Der Wachstumstrend scheint beendet
Anders stellt sich dagegen die Saisonumfrage bezüglich der Reisebüros dar. Dort sank der von der IHKN berechnete Klimaindex von 126 auf 101,7 Punkte. Liegt der Index bei 100, gilt die Stimmung bei den Unternehmen als ausgeglichen. Werte von über 100 spiegeln eine positive Einschätzung in der Branche wider.

Gut 80 Prozent der 134 befragten Unternehmen bewerteten die derzeitige Geschäftslage zwar als gut oder befriedigend. Doch der Wachstumstrend der vergangenen Jahre scheine beendet zu sein, resümierte die IHKN. Der Anteil der Reisebüros, die mit einer Negativentwicklung rechnen, sei inzwischen jedenfalls größer als der Anteil der Optimisten. (dpa/lni/KP)

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