Ballermann

Harte Zeiten für Party-Touristen

Junge Urlauber in einem Pool mit Bier und Sektglas in der Hand
Ob es auf „Malle“ dank der neuen Regeln künftig gesitteter zugehen wird, wird sich erst weisen. (© Wordley Calvo Stock – stock.adobe.com)
Auf Mallorca wollen die Behörden den Alkohol-Exzessen mancher Gäste mit verschärften Regeln Einhalt gebieten. U.a. sollen etwa AI-Hotels Alkohol nicht mehr unbegrenzt ausschenken dürfen.
Dienstag, 21.01.2020, 09:44 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die Partys und Alkohol-Exzesse rund um El Arenal auf Mallorca sind ebenso sprichwörtlich wie unangenehm für die Anwohner – und auch gefährlich. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Verletzte und auch Tote nach Unfällen, Schlägereien oder schwachsinnigen Mutproben. Schon seit vergangenem Jahr darf daher etwa in der „Schinkenstraße“ Alkohol nur noch in den Lokalen getrunken werden.

In der kommenden Saison wollen die Behörden aber noch weitergehen. So sollen konkret in drei berüchtigten Party-Regionen – El Arenal, Playa de Palma und die Britenhochburg Magaluf – All-Inclusive-Hotels ihren Gästen nicht mehr unbegrenzt Alkohol ausschenken dürfen. Wie Tourismusminister Iago Nerueguela erklärte, dürfen die betroffenen Hotels nur noch zu den Mittags- und Abendmahlzeiten je drei alkoholische Getränke umsonst anbieten, weitere Drinks müssen separat abgerechnet werden. Auch Happy Hours, Preisnachlässe auf alkoholische Getränke und organisierte Kneipentouren sind künftig in diesen Regionen verboten. Bei Verstößen drohen Bars Geldstrafen bis zu 600.000 Euro.

Aber auch für Touristen selbst gibt es neue Regeln. So drohen etwa Strafen bis zu 60.000 Euro für übermütige Urlauber, die im Hotel von Balkon zu Balkon klettern (Balconing“) oder gar vom Balkon in den Swimmingpool springen. Bei solchen Aktionen hat es in den vergangenen Jahren regelmäßig Schwerverletzte und Tote gegeben.

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