Fliegen künftig ohne Essen und Getränke?
Wird es vorerst keine Bewirtung mehr für Flugpassagiere geben? Diese Frage wird derzeit intensiv diskutiert, teilte der Generaldirektor des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA), Alexandre de Juniac, jüngst mit. Denn beim Tragen einer Mund-Nasen-Maske an Bord, werde die Bewirtung zum Problem. „Es werden Lösungen diskutiert, zum Beispiel, dass nichts serviert wird“, sagte de Juniac. Auf längeren Flügen sei das schwierig. Dort werde überlegt, nur vorher ganz verpackte Mahlzeiten auszugeben, um das Risiko von Ansteckungen bei der Essensausgabe zu reduzieren.
Der Dachverband drängt auf eine schnelle Einigung auf Sicherheitskonzepte, um den Flugbetrieb wieder starten zu können. Bis Ende Mai dürfte man aber Lösungen auf dem Tisch liegen haben, sagte de Junaic. Eine Maskenpflicht an Bord, Gesundheitsformulare und Fiebermessen befürwortet der Verband dabei. Maßnahmen wie in Großbritannien, wo ankommende Passagiere für 14 Tage in die Quarantäne sollen, kritisierte der Generaldirektor: „Unter solchen Bedingungen ist die Rückkehr zu internationalen Reisen nicht möglich.“
Das werde aber ohnehin wohl noch ein wenig dauern. So schätzt der Verband, dass der Flugverkehr sich insgesamt langsamer als die Wirtschaft erholen werde. Während Ökonomen nach dem schweren Konjunktureinbruch in diesem Jahr schon für 2021 eine Rückkehr zum Wirtschaftsniveau vor der Coronavirus-Krise vorausgesagt haben, dürfte das in der Passagierluftfahrt länger dauern, meinte IATA-Chefökonom Brian Pearce. Er geht davon aus, dass die Personenkilometer selbst 2025 noch zehn Prozent unter dem bei der letzten Prognose vor der Corona-Krise erwarteten Niveau liegen werden. Das liege unter anderem daran, dass Passagiere sicher zunächst eher im heimischen Markt unterwegs sein und kürzere Strecken zurücklegen würden, sagte Pearce.
(dpa/KP)