Incoming-Tourismus

Deutschland: „führendes Städtereiseziel in Europa“

Touristin am Münchner Rathausplatz
Starke Positionierung der Marke Reiseland Deutschland im Ausland stärkt Perspektiven im Incoming. (Foto: © EdNurg/stock.adobe.com)
Eine Studie von IPK International im Auftrag der DZT untersuchte die Perspektiven des Incoming-Tourismus post Corona. Dabei zeigte sich, ein hohes Kundenvertrauen in die Marke Reiseland Deutschland.
Mittwoch, 28.07.2021, 14:14 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Deutschland hat gute Chancen von der Erholung des internationalen Tourismus post Corona zu profitieren. Das ergeben Marktanalysen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) auf Grundlage der im Juli 2021 aktualisierten Studie von IPK International zu den Auswirkungen von Covid 19 auf den internationalen Tourismus sowie aktueller Daten von weiteren Marktforschungsinstituten wie dem Flugdatenanalysten Forward Keys.

Deutschland gilt als sicheres Reiseland

Corona bleibt 2021 der wichtigste Einflussfaktor für internationale Kunden bei der Reiseentscheidung. Laut IPK International steht Deutschland beim Sicherheitsimage weiterhin auf dem ersten Platz: Über alle betrachteten Märkte hinweg schätzen Auslandsreisende das Risiko einer Corona-Infektion in Deutschland am geringsten ein. Während Nichtreisende Angst vor einer Infektion als Hauptgrund anführen, beeinflusst für 90 Prozent der Reisewilligen aus internationalen Märkten die Verfügbarkeit eines Impfstoffes ihre Reiseplanung/-entscheidung. Zugleich ist die Impfbereitschaft in dieser Zielgruppe mit 90 Prozent sehr hoch.

Bereitschaft zu Auslandsreisen besteht

Generell ist die Bereitschaft zu Auslandsreisen seit Mai 2020 kontinuierlich gestiegen und liegt weltweit jetzt bei 70 Prozent. Unter den Europäern ist das Interesse an Auslandsreisen mit 79 Prozent derzeit am stärksten ausgeprägt, in den Überseemärkten Amerika (63 Prozent) und Asien (47 Prozent) verzeichnet IPK International eine dynamische Zunahme der Reisebereitschaft.

„Zur Hauptreisezeit in Europa verzeichnen wir weltweit eine hohe Reisebereitschaft und bezogen auf Deutschland auch den Anstieg realer Flugbuchungen aus dem Ausland“, fasst Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, zusammen: Das belegt das hohe Kundenvertrauen in die Marke Reiseland Deutschland, ihre Dialogfähigkeit und die starke Positionierung der Marke im Wettbewerb der Destinationen. Zugleich liegen die Flugankünfte aus den zehn größten europäischen Quellmärkten laut Forward Keys aktuell bei 25 Prozent der Vergleichszahlen aus 2019 und damit immer noch weit unter dem Vorkrisenniveau.“

Trend zu individuelleren Reisen, Städtetrips und Natururlaub in Deutschland

Urlaub ist 2021 mit 70 Prozent das wichtigste Motiv für Reisen nach Deutschland. Während im internationalen Vergleich Bade-/Strandurlaub die Liste der Urlaubswünsche anführt, will über die Hälfte der Reisenden, die an Deutschlandurlaub interessiert sind, Städtetrips unternehmen, 38 Prozent planen naturorientierten Urlaub auf dem Land/in den Bergen und 30 Prozent Bade-/Strandurlaub. „Die aktuelle Nachfrage ist ein eindrucksvoller Beleg für die stabile Positionierung Deutschlands als führendes Kultur- und Städtereiseziel in Europa“, folgert Hedorfer. „Auf der anderen Seite bestätigt es unsere Strategie, Deutschland als Naturreiseziel mit einem breit aufgestellten Angebot für nachhaltigen Urlaub zu etablieren.“

Die Analyse der internationalen Flugbuchungen von Forward Keys belegen zudem den Trend zu individuelleren Reisen: Flugreisende bleiben länger in der Destination Deutschland, sie reisen häufiger allein oder zu zweit als in größeren Gruppen und die gebuchten Termine weisen auf eine höhere Nachfrage auch außerhalb der Hauptreisezeiten hin.

Höchste Reisebereitschaft in europäischen Märkten

Die Absicht, noch in diesem Jahr nach Deutschland zu reisen, liegt im weltweiten Durchschnitt jetzt bei 22 Prozent, fünf Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Top-Quellmärkte für das Deutschland-Incoming sind demnach die Niederlande (40 Prozent), Österreich (39 Prozent), die Schweiz (38 Prozent) und Polen (37 Prozent), gefolgt von China, Spanien, Schweden und den USA.

Die stark ausgeprägten Reiseabsichten der Europäer sind für Deutschland als Reiseziel besonders wichtig, da diese schon vor Ausbruch der Pandemie rund drei Viertel des deutschen Incoming-Volumens generierten, im Krisenjahr 2020 lag der Anteil sogar bei 85 Prozent.

(DZT/NZ)

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