IHK vs. Regierung

Bettensteuer unter Beschuss

Eine Dame betritt ein Hotelzimmer
Kommt in Stuttgart jetzt die Bettensteuer? Die IHK und der Dehoga versuchen derzeitig noch, gegenzusteuern. (© Kryuchka Yaroslav/stock.adobe.com)
Die baden-württembergische Hauptstadt hat dieser Tage beschlossen, eine „Kulturförderabgabe“ einzuführen, die im Prinzip einer Bettensteuer gleichkäme. Doch es hagelt Kritik von mehreren Seiten. 
Donnerstag, 21.11.2019, 15:48 Uhr, Autor: Thomas Hack

Dieser Tage wurde im Stuttgarter Rathaus beschlossen, eine sogenannte „Kulturförderabgabe“ einzuführen – sprich eine Bettensteuer. Wie die Stuttgarter Nachrichten schreiben, soll dieser Zielbeschluss am 20. Dezember vom Gemeinderatsplenum bestätigt werden. Doch das Vorhaben ruft jetzt die IHK auf den Plan. Die zusätzliche Besteuerung von Übernachtungsleistungen könne Touristen eher abschrecken als in die Stadt ziehen und sich somit für die baden-württembergische Hauptstadt als nachteilig erweisen, soll IHK-Präsidentin Marjoke Breuning dem Bericht zufolge dazu geäußert haben. „Gerade in Zeiten, in denen die Betriebe von einer sich weiter abschwächenden Konjunktur getroffen werden und die Zahl der Geschäftsreisen abnimmt, ist das keine kluge Entscheidung. Dazu kommt die nicht unerhebliche zusätzliche Bürokratie für Beherbergungsbetriebe und Gäste“, sagte Breuning gegenüber den Stuttgarter Nachrichten.

„Schlechter Dienst an der Branche!“

Auch der Dehoga kritisiert die geplante Bettensteuer und sieht darin neben einem enormen Bürokratieaufwand einen „schlechten Dienst an der Branche“, in der alleine in Stuttgart 12.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Insbesondere auf die Privatreisenden werde sich laut Dehoga-Vorsitzendem Markus Hofherr die geplante Kulturförderabgabe nachteilig auswirken. Zudem forderte er, dass bei Einführung der Bettensteuer die Einnahmen dazu verwendet werden müssten, um den Tourismus in Stuttgart weiterzuentwickeln. (stuttgarter-nachrichten.de/TH)

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