Analyse

Übernachtungsrekorde völlig nutzlos!

Bett in Hotelzimmer
Die Messen im März treiben die Kosten für Hotelzimmer in die Höhe (Foto: © Atiketta Sangasaeng / fotolia)
In den Jahren 2010 bis 2015 konnte sich die österreichische Hotellerie über ein Wachstum von 27 Prozent freuen. Doch die Freude währte nur sehr kurz.
Dienstag, 17.01.2017, 14:52 Uhr, Autor: Markus Jergler

In einer Analyse für die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) gab Branchenexperte Clemens Westreicher ein Wachstum der Kosten für den Zeitraum von 2010 bis 2015 um 29 Prozent bekannt. Damit stiegen die Kosten noch stärker als die Umsätze. Für dieses Ergebnis legte Westreicher insgesamt mehr als 3.000 Bilanzen heimischer Tourismusbetriebe zu Grunde.

Diese Auswertung der Zahlen „rückt die oft gefeierten Nächtigungsrekorde ins rechte Licht“, so ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer während des ÖHV-Hotelierkongresses. „Die Steuern, Abgaben und Gebühren galoppieren den Zimmerpreisen davon“, sagte sie. Grund für diese Entwicklung seien unter anderem die zahlreichen neuen und politischen Regelungen und Gesetzesänderungen. Reitterer nannte die Streichung der Energieabgabenvergütung, die Anschaffung neuer Kassensysteme, die Auflösungsabgabe, die Allergenverordnung und Investitionen in den Nichtraucherschutz als Beispiele. Seit vergangenem Jahr würden die Bilanzen außerdem zusätzlich durch die Verlängerung der Abschreibungsdauer um sieben Jahre, die erhöhte Grunderwerbssteuer sowie die Erhöhung der Umsatzsteuer von 10 auf 13 Prozent negativ beeinflusst.

Die Politik müsse die langfristigen Auswirkungen von neuen Regelungen und Gesetzesänderungen besser absehen, so Reitterer. Es müsse zudem einen „Belastungsstopp“ für die Branche geben. Schließlich sei  innerhalb des untersuchten Zeitraums die Zahl der Hotels, Gasthöfe und Pensionen um sechs Prozent gesunken. (Wiener Zeitung / MJ)

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