Hotelprüfer

TÜV warnt vor Sicherheitslücken in Hotels

Ein Dieb räumt einen Hotel-Safe aus
Hotelzimmertresore, die mit einfachen Schrauben im Schrank oder an der Wand montiert sind, können problemlos herausgebrochen und mitgenommen werden, ließ der TÜV Rheinland dieser Tage verlauten. (© stock28studio/Fotolia)
Wie aktuelle Überprüfungen des TÜV Rheinland zeigten, sind Hotelzimmer bei weitem nicht so sicher, wie viele denken mögen. Die Prüfer geben nun wertvolle Tipps, mit welchen Mitteln die Sicherheit der Gäste erhöht werden kann. 
Dienstag, 30.07.2019, 11:01 Uhr, Autor: Thomas Hack

Regelmäßig durchgeführte Sicherheitstests vom TÜV Rheinland zeigen deutlich: Einbrüche in Hotelzimmer sind für Kriminelle oftmals ein Kinderspiel und Wertsachen der Gäste leichte Beute – unabhängig von der Reisedestination, in welcher das Hotel angesiedelt ist. Selbst Tresore würden für Diebe oft nur ein kleines Hindernis darstellen. Der TÜV hat nun einige wertvolle Tipps für Hoteliers und Gäste herausgegeben, wie die Sicherheit von Wertgegenständen deutlich erhöht werden kann.

Spezialverankerungen und Rezeptions-Safe

„Hotelzimmertresore, die mit einfachen Schrauben im Schrank oder an der Wand montiert sind, können recht problemlos herausgebrochen und mitgenommen werden“, weiß Olaf Seiche, Hotelprüfer beim TÜV Rheinland. Schutz bieten ihm zufolge spezielle Verankerungen und Schrauben, die seitens der Hotelbetreiber angebracht werden können. Den Hoteliers wird zudem nahegelegt, den Gästen auch die Möglichkeit zu bieten, auf einen Hotelsafe an der Rezeption zurückzugreifen. Hier könnten dann die Wertgegenstände gegen Quittung in Empfang genommen werden und seien darüberhinaus im Gegensatz zur Aufbewahrung in den Hotelzimmertresoren in vollem Umfang versichert.

Gepäckstückraum mit Quittungssystem

Ein weiteres Augenmerk wird seitens der TÜV-Prüfer auch auf die Gepäckaufbewahrungsräume des Hotels gerichtet. Damit eine hinreichende Sicherheit für die Habseligkeiten der Gäste gewährleistet ist, sollten die Aufbewahrungsgelegenheiten mit Wachpersonal oder Kameras gesichert sein sowie mittels eines Quittungssystems organisiert werden, sodass der Gast sein Gepäckstück nur durch Abgabe seines persönlichen Belegs entgegennehmen kann. „Ein Belegsystem, bei dem Gäste ihr Gepäckstück nur gegen einen Gepäckabschnitt zurückerhalten, verhindert, dass sich jemand ein x-beliebiges Gepäckstück aus den Aufbewahrungsräumen nehmen kann“, lässt Seiche diesbezüglich verlauten.

Aluminiumhüllen für Schlüsselkarten

Ein weiterer Punkt, der hinsichtlich Hotelsicherheit beachtet werden solle, betrifft den Zugang in die Gästezimmer. Dem TÜV zufolge werden die Zimmerschlüssel von den Gästen beim Verlassen des Hotels oftmals an der Rezeption abgegeben, was jedoch keineswegs eine Erhöhung der Sicherheit bedeute. Laut den Prüfern ließe es sich in sehr großen Gästehäusern gar nicht verhindern, dass Rezeptionisten bei Nennung der Zimmernummer den Schlüssel auch immer wieder an fremde Personen herausgeben. Zudem empfiehlt der TÜV, zu modernen Schlüsselkarten auch eine Hülle aus Alufolie oder Blei anzubieten. Der Grund ist der Schutz vor Auslesegeräten, da solche immer häufiger von Dieben genutzt werden, die mit den so gestohlenen Daten in die Hotelzimmer gelangen. Den Gästen selbst hingegen wird nahegelegt, vor der Reise abzuwägen, welche Wertsachen wirklich benötigt werden. „Kommt es zum Diebstahl, immer die Rezeption und die Polizei informieren“, rät Seiche. Die Anzeige bei der Polizei ist als Nachweis für Versicherungen unverzichtbar. (ots/TH)

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