Tourismus in Österreich verzeichnet deutlichen Rückgang
Im Kalenderjahr 2020 wurden laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria 97,91 Millionen Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben registriert und damit 54,75 Millionen weniger als im Vorjahr (- 35,9 Prozent). Die Zahl der Ankünfte ging im selben Zeitraum um 21,18 Millionen beziehungsweise 45,8 Prozent auf 25,04 Millionen zurück. Bei den ausländischen Gästen bedeutet dies ein Minus von 52,7 Prozent auf 15,09 Millionen; bei den inländischen Gästen ein Minus von 30,5 Prozent auf 9,94 Millionen Besucher.
„Corona-bedingte Betriebsschließungen, internationale Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen setzen dem Tourismus in Österreich stark zu: Nach einem Höchstwert bei den Nächtigungen von mehr als 150 Millionen im Jahr 2019 fiel die Zahl der Übernachtungen im 2020 mit knapp 98 Millionen auf das Niveau der frühen 1970er-Jahre zurück“, erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Deutlicher Rückgang bei den Übernachtungen
Auch die Übernachtungszahlen gingen 2020 deutlich zurück: Insgesamt sank die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste auf 66,29 Millionen (-41,2 Prozent). Übernachtungen von Gästen aus Deutschland, dem wichtigsten Herkunftsmarkt, gingen dabei um 32,1 Prozent auf 38,51 Millionen zurück. Gäste aus den Niederlanden nächtigten um 28,4 Prozent, jene aus der Schweiz beziehungsweise Liechtenstein um 36,2 Prozent weniger. Die Übernachtungen inländischer Gäste verzeichneten ein Minus von 20,8 Prozent und lagen somit bei 31,63 Millionen.
Ein Blick auf die einzelnen Bundesländer

Der insgesamt deutliche Rückgang war jedoch in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während traditionell von inländischen Gästen geprägte Bundesländer wie Kärnten (-17,1 Prozent), die Steiermark (-24,5 Prozent) und das Burgenland (-27,2 Prozent) vergleichsweise geringe Nächtigungsverluste verbuchten, betrug der Einbruch bei den Nächtigungen in der Bundeshauptstadt Wien 74,0 Prozent. Lediglich in Kärnten war im Vergleich zum Vorjahr eine positive Entwicklung zu beobachten: Hier gab es bei den Nächtigungen inländischer Gäste ein Plus von 5,4 Prozent. In den tourismusstärksten Bundesländern Tirol und Salzburg wurden jeweils rund ein Drittel weniger Nächtigungen registriert als im Rekordjahr 2019.
Hotels am stärksten betroffen
Nach Unterkunftskategorien war die Nächtigungsnachfrage in Hotels und ähnlichen Betrieben mit einem Minus von mehr als 40 Prozent am stärksten ausgeprägt. Am besten durch das touristische Krisenjahr 2020 kamen gewerbliche und private Ferienwohnungen mit Rückgängen von 22,6 Prozent beziehungsweise 23,6 Prozent.
Kaltstart in die Wintersaison 2020/21

Im Dezember 2020, dem zweiten Monat der touristischen Wintersaison, wurden laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria 785.000 Nächtigungen in österreichischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen verzeichnet. Das entspricht einem Rückgang um 11,38 Millionen beziehungsweise 93,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei gingen die Nächtigungen ausländischer Gäste nahezu vollständig zurück (-97,6 Prozent), Nächtigungen inländischer Gäste um 78,0 Prozent. Entsprechend gering war auch die Zahl der Ankünfte, die im Dezember 2020 mit 155.500 um 95,9 Prozent im Vergleich zum Dezember 2019 zurückging.
Insgesamt wurden in der bisherigen Wintersaison 2020/21 (November und Dezember 2020) mit 1,86 Millionen Nächtigungen um 15,62 Millionen weniger registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der Gäste ging um 93,6 Prozent auf 375.800 zurück.
(Statistik Austria/NZ)