Star Inn beantragt Insolvenz
Die Hotelkette Star Inn hat Insolvenz beantragt. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung, der ein Schreiben der Geschäftsführerin vorliegt. Da sich die wirtschaftliche Lage der Hotelkette aufgrund der Corona-Pandemie weiter verschlechtert habe und staatliche Unterstützung nicht oder nicht rechtzeitig zu erhalten war, sei dieser Schritt erforderlich, schreibt Star Inn-Geschäftsführerin Kathrin Garai in besagten Schreiben an die Mitarbeiter.
Vorwurf der Insolvenzstraftat
Bereits im November sorgte Star Inn mit drei kurz zuvor aufgegebenen Häusern für Aufsehen. Die betroffen Häuser in München und Dresden wurden von der Lectus Consulting AG aus der Schweiz übernommen, allerdings hatten laut Süddeutscher Zeitung frühere Mitarbeiter und Brancheninsider den Verdacht, dass eben diese lukrativen Teile des Unternehmens über eine Scheinfirma weitergeführt würden, während die restlichen Häuser in die Insolvenz geführt würden. Star Inn hatte jedoch auf eine Anfrage der Zeitung mit einem Anwaltsschreiben geantwortet, in dem mitgeteilt wurde, dass keine Auskünfte erteilt würden. Zudem wurde der Verdacht geäußert, jemand, der davon wirtschaftlich profitieren würde, wolle Star Inn schaden.
Im Zuge dessen hatten sich auch Insolvenzanwälte zu Wort gemeldet und auf Merkwürdigkeiten hingewiesen, die im Falle einer Insolvenz genau geprüft werden müssten. Diese Aufgabe übernehmen laut SZ nun zwei Sachverwalter, die vom Amtsgericht Karlsruhe bestimmt wurde. Dort wurde das sogenannte Verfahren in Eigenverwaltung, bei dem Star Inn unter Aufsicht von Sachverwaltern seine Geschäfte selbst weiterführt, beantragt. Das Gericht teilte dazu mit, dass die Vorwürfe bekannt seien und bei der Prüfung durch das Gericht Berücksichtigung fänden.
(Süddeutsche Zeitung/NZ)