Kein ungetrübter Sonnenschein

Schweizer Hotellerie trotz Rekordzahlen vor Herausforderungen

Hotel-Zimmerschlüssel
Die erfreulichen Zahlen von 2018 täuschen laut hotelleriesuisse leicht über bestehende strukturelle Probleme in der Schweizer Hotellerie hinweg. (© Alain D. Boillat)
Die positive Entwicklung der Logiernächtezahlen 2018 lässt die Beherbergungsbranche aufatmen. Doch die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige positive Entwicklung bereiten der Branche Kopfzerbrechen.
Freitag, 01.03.2019, 08:56 Uhr, Autor:Clemens Kriegelstein

Der Tourismus in der Schweiz boomt wie schon lange nicht mehr. Die Hotellerie durfte sich im vergangenen Jahr über einen historischen Höchststand von 38,8 Millionen Nächtigungen freuen. Im Vergleich zu 2017 ist das ein Plus von 3,8 Prozent bzw. 1,4 Millionen Nächtigungen. Nicht zuletzt haben auch die hervorragenden Wetterbedingungen 2018 zu dieser Entwicklung beigetragen.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. „Bei aller Euphorie ist zu betonen, dass die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit zum Teil auf Preisanpassungen zurückzuführen ist. Die Preise in der Beherbergung lagen 2018 rund fünf Prozent unter dem Niveau von 2010 und die Umsätze pro Logiernacht sind seit zehn Jahren rückläufig“, betont etwa der Branchenverband hotelleriesuisse. Die Margen seien in den letzten zehn Jahren in einigen Betrieben um bis zu 15 Prozent eingebrochen. Noch sei also der Aufschwung nicht bei allen Betrieben vollumfänglich angekommen.

Brexit als Damoklesschwert
Auch der Blick über die Landesgrenzen hinaus bereitet der Branche einige Sorgen. Großbritannien bleibt der drittwichtigste Absatzmarkt der Beherbergungsbranche. Das Szenario eines ungeordneten Brexits und damit einhergehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten sieht hotelleriesuisse durchaus als Risiko. Noch entscheidender für die touristische Entwicklung der Schweiz sei deren Schengen-Mitgliedschaft und die damit einhergehende Zugehörigkeit zum europäischen Visaverbund. Falls das revidierte Waffengesetz im Mai abgelehnt wird, sei diese akut bedroht, was für den Schweizer Tourismus einen geschätzten Einnahmeverlust von einer halben Milliarde Franken bedeuten würde. Denn würden Visaprozesse für Touristen aus Fernmärkten verkompliziert, so drohen diese, die Schweiz aus ihren Europareisen wegzulassen. Die Auswirkungen wären besonders einschneidend, da die steigenden Gästezahlen aus den Fernmärkten maßgeblich dazu beitragen, den massiven Einbruch europäischer Gäste in den letzten zehn Jahren zu kompensieren.

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