Studie

Sauberere Hotelbetten durch Corona?

Hotelbett
51 % der bei einer Studie untersuchten Hotelbetten konnten in der Hygieneklasse 1 und 2 verortet werden. (Foto: © DragonImages/stock.adobe.com)
Eine aktuelle Studie wertet die Daten von mehr als 100 untersuchten Hotelbetten aus und vergleicht sie mit Hygienedaten aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Dabei stellte der verantwortliche Verfasser der Studie – Bettenexperte und Journalist Jens Rosenbaum – fest, dass die Hygienemaßnahmen während der Pandemie offensichtlich auch im Bett selbst angekommen sind.
Montag, 29.08.2022, 11:21 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Im August 2022 wurde eine Fortsetzung der im Jahr 2019 erstmals vorgestellten Studie über Hygiene in Hotelbetten veröffentlicht. Während im Jahr 2019 nur 39 % der untersuchten Hotelbetten in der Hygieneklasse 1 und 2 verortet werden konnten, stieg dieser Wert seit der Corona-Pandemie auf 51 %.

Die Hygieneklassen 1 und 2 entsprechen dem Clean-Sleeping-Standard. Dieser identifiziert auf einer Skala mit sechs Hygieneklassen jene Hotels, in denen hygienisch einwandfreie Betten vorgefunden wurden. Bei diesen Hygieneklassen darf die gemessene Betthygiene in der gewichteten Summe die Obergrenze von 2.000 KbE (koloniebildende Einheit) nicht überschreiten.

Ob der neue Hygienestandard jedoch gehalten wird, muss sich erst noch zeigen.

Zusammenhang zwischen Hygiene und Hotelklassifizierung

Darüber hinaus stellte man einen Zusammenhang zwischen Hygiene und Hotelklassifizierung fest: „So stehen 24 der 25 saubersten Hotelbetten in klassifizierten Hotels, wohingegen das untere Ende der Skala von nicht klassifizierten Hotels dominiert wird“, merkt Jens Rosenbaum, Bettenexperte, Journalist und Autor der Studie an. „Daraus kann abgeleitet werden, dass ein Hotel mit einem zu erfüllenden Kriterienkatalog, in dem explizit das Thema der Bettenhygiene bearbeitet und entsprechend auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird, tendenziell wohl ein besseres Händchen dafür hat, das Bett sauber zu halten.“

Die Studie deckt zudem auf, wo noch Defizite herrschen. Dabei wurden nicht nur die Hygienedaten der Betten erhoben. So sind neben Matratzenschutzbezügen, Zierkissen und Tagdesdecken auch Zahnputzgläser und Fernbedienungen damit aufgefallen, weniger sauber zu sein, als sie sein könnten und vielleicht auch sollten. Die Studie zeigt aber ebenfalls auf, welche Maßnahmen zu ergreifen und was die mutmaßlichen Erfolgskriterien für saubere Hotelbetten sind.

Vom einfachen Landhotel bis hin zum Luxushotel

Für die nun deutlich erweiterte Datenmenge (n=100) wurden in 40 Städten in Deutschland und der Schweiz Hotels über alle Kategorien hinweg – inklusive eines Schlafwagens auf der Fahrt von Hamburg nach Zürich – unter die Lupe genommen: vom einfachen Landhotel bis hin zum Luxushotel. Erfasst wurden pro Hotelbett bis zu 40 einzelne Daten ­– unter anderem über Ausstattung, Schlafkomfort sowie Nachhaltigkeit.

Die Erhebung der Hygienewerte erfolgte auf Basis der bereits vorgestellten methodischen Grundlagen. Zur Verifizierung von Messmethode und Vorgehensweise wiederholte der Autor zudem einzelne Tests in Zeitabständen von mehreren Monaten.

Der gezielte Vergleich der Ergebnisse innerhalb von Hotelgruppen beziehungsweise Ketten hat ebenfalls stattgefunden.

Auf Basis dieser Untersuchungsergebnisse konnten in 2020 und 2021 erste Hotels mit einem Award für überragende Leistungen bei dem Hotelbett ausgezeichnet werden, welcher in den Kategorien Clean (Sauberkeit), Smart (individueller Schlafkomfort) und Green (Nachhaltigkeit) verliehen wird. Denn Ziel dieser Studie ist es, die Themen Schlaf und Hotelbett stärker im Wahrnehmungsraum der Hotellerie zu verankern und aufzuzeigen, welches Potential sich damit verbindet, aber auch welche Risiken.

Die aktuelle Hotelbettenstudie steht kostenfrei und online zur Verfügung.

(Schlafen Spezial/SAKL)

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