Online-Zahlungsbetrug in der Hotellerie – So schützen sich Hotels
Betrügerische Buchungen stellen eine wachsende Herausforderung für die Hotelbranche dar: Fast die Hälfte aller deutschen Hotelbetriebe kämpft mit betrügerischen Aktivitäten über Online-Reisebüros und mehr als ein Drittel stellte im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg bei Zahlungsbetrugsversuchen fest.
Das ergibt der „Adyen Index: Hospitality & Travel Report 2025“ – eine Studie der Finanztechnologie-Plattform Adyen – für den weltweit 40.000 Verbraucher zu ihren Zahlungspräferenzen und über 8.000 Hoteliers zu ihren Geschäftsstrategien und Herausforderungen befragt wurden.
Das sind die größten Sicherheitsrisiken
Insbesondere Rückbuchungen aus Online-Transaktionen stellen für das Hotelgewerbe laut der Studie eine Herausforderung dar: 50 Prozent der befragten Hotels sehen darin ein zentrales Sicherheitsproblem. Rückbuchungen entstehen dann, wenn Kunden eine bereits getätigte Zahlung nachträglich stornieren – häufig im Zusammenhang mit Betrugsverdacht oder Unstimmigkeiten bei der Transaktion.
Auch betrügerische Buchungen über Online-Reisebüros machen Betrieben in Deutschland zu schaffen: 47 Prozent der Hotels sind davon betroffen. Zudem berichten 36 Prozent von einem deutlichen Anstieg an Zahlungsbetrugsfällen im vergangenen Jahr. Nur vier Prozent der Hotelunternehmen sehen aktuell keine Herausforderungen bei den Themen Betrug und Sicherheit.
Finanzielle Schäden durch Zahlungsbetrug
Wie der Adyen-Index zeigt, wirken sich Stornierungen, Rückbuchungen und Betrugsfälle deutlich auf die wirtschaftliche Lage deutscher Hotelbetriebe aus. 72 Prozent der befragten Unternehmen geben an, durch diese Vorfälle finanzielle Verluste zu erleiden.
Ein weiteres Problem: Viele Hotels bearbeiten Rückbuchungen und Betrugsfälle einzeln und dezentral – ein Vorgehen, das laut drei Vierteln der Betriebe das Risiko für Betrug sogar noch erhöht. Ebenso viele Betriebe (75 Prozent) sind überzeugt, dass ein zentralisiertes Management von Zahlungsdaten helfen könnte, Betrugsversuche deutlich effektiver zu verhindern und Kosten besser zu kontrollieren.
Sicherheitsbedenken beeinflussen das Buchungsverhalten der Gäste
Doch auch auf Verbraucherseite herrscht Sorge: Im aktuellen Adyen-Index geben 19 Prozent der Befragten an, sich bei Reisebuchungen Sorgen wegen möglichem Zahlungsbetrug zu machen. Dabei zeigt sich bei den Verbrauchern ein gewisses Misstrauen im Umgang mit Zahlungsdaten: 26 Prozent speichern ihre Zahlungsinformationen aus Sicherheitsbedenken nicht in Apps oder auf Webseiten. Zudem würde sich fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Buchungsprozess sicherer fühlen.
Besonders spannend ist der Blick auf die Altersgruppen: Jüngere Generationen sind überdurchschnittlich häufig von Betrug betroffen. Unter der Generation Z berichten rund 10 Prozent, bei den Millennials 8 Prozent, dass sie innerhalb der letzten zwölf Monate Betrugserfahrungen gemacht haben.
Schutz vor Betrug
„Die aktuellen Zahlen belegen: Betrug bleibt ein erhebliches Risiko für die Hotelbranche“, betont Hella Fuhrmann, Country Managerin DACH bei Adyen. „Rückbuchungen, betrügerische Buchungen und der dezentrale Umgang mit Zahlungsdaten führen zu finanziellen Schäden. Ein wirksamer Umgang mit diesem Risiko erfordert zentralisierte, technologiegestützte Zahlungsprozesse. Wer Kundendaten und Zahlungsströme gezielt schützt, senkt nicht nur das Betrugsrisiko, sondern schafft auch Vertrauen – aufseiten der Gäste und der Geschäftspartner.“
Mit den richtigen Präventionsstrategien lassen sich viele Risiken minimieren oder sogar ganz vermeiden. Um einen Kreditkartenbetrug, der sowohl beim Online-Check-in als auch bei Zahlungen vor Ort auftreten kann, zu verhindern, sollten Hotels auf moderne Authentifizierungsverfahren setzen. Durch das Implementieren von 3D-Secure-Zahlungen und zusätzlichen Verifikationsmethoden kann das Betrugsrisiko erheblich gesenkt werden, wie das Dienstleistungsunternehmen 2besecured herausstellt.
Um das Risiko von Fake-Reservierungen zu reduzieren, lohnt sich eine detaillierte Überprüfung von Reservierungen, insbesondere bei ungewöhnlichen Buchungsmustern oder großen Gruppenbuchungen ohne nachvollziehbare Hintergründe. Digitale Sicherheitslösungen und KI-gestützte Systeme können dabei unterstützen, verdächtige Transaktionen frühzeitig zu erkennen. Auch sollten Mitarbeiter durch regelmäßige Trainings darin geschult werden, verdächtige Buchungen oder Zahlungsversuche frühzeitig zu erkennen.
Eine zweistufige Verifizierung der Identität beim Check-in trägt dazu bei zu erkennen, wenn Betrüger sich als eine andere Person ausgeben. Mithilfe moderner Hotelsoftware können Dokumente automatisch auf Echtheit geprüft und mit der hinterlegten Buchung abgeglichen werden. Auch das Hotelpersonal sollte entsprechend geschult werden, um verdächtige Gäste oder ungewöhnliche Verhaltensmuster zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Wichtig ist es außerdem, IT-Systeme regelmäßig auf Schwachstellen zu prüfen. Eine starke Firewall, verschlüsselte Datenübertragung und regelmäßige Penetrationstests durch IT-Experten sind ausschlaggebend, um Cyberangriffe zu verhindern.
Um Hotels bestmöglich vor digitalen Betrugsfällen zu schützen, ist somit eine Kombination aus technologischen Lösungen, geschultem Personal und durchdachten Sicherheitsrichtlinien entscheidend.
Über den Adyen Index: Hospitality & Travel Report 2025
Verbraucherbefragung
Es wurden 40.000 Verbraucher (18+) befragt. In Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Italien, Spanien, Schweden, Großbritannien, Brasilien, Mexiko, Kanada, den USA und den Niederlanden wurden jeweils 2.000 Personen befragt. In Hongkong, Malaysia, Singapur, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Portugal, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Belgien wurden jeweils 1.000 Personen befragt.
Die Stichprobengrößen sind für alle Länder repräsentativ. Die Umfragen wurden zwischen dem 16. April und dem 8. Mai 2025 durchgeführt.
Unternehmensbefragung
Es wurden 8.102 Unternehmensvertreter aus dem Gastgewerbe (18+) befragt – in Großbritannien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, den Niederlanden, Polen, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Japan, Brasilien, Mexiko, Kanada, den USA, Dänemark, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Singapur, Australien, Estland, Malaysia, Tschechien, Hongkong, Litauen und Lettland. In Deutschland wurden 300 Vertreter befragt. Die Umfragen wurden zwischen dem 16. April und dem 8. Mai 2025 durchgeführt.
(Adyen/2besecured/SAKL)