Thomas Cook-Pleite

ÖHV will Klarheit für Hotels

Pertisau Bodensee
Jedes Dritte österreichische Hotel der 4- oder 5-Sterne-Kategorie hat Verträge mit Thomas Cook oder einem seiner Tochterfirmen. Bei gut 350 Betrieben zittert man besonders vor den Auswirkungen in den kommenden Monaten und damit auch in der Wintersaison. (© Hotel Liebes Caroline)
Der Schaden sei schon jetzt enorm, Hotels dürften im Winter nicht noch einmal draufzahlen, fordert ÖHV-Präsidentin Reitterer. Das würde auch zulasten der Mitarbeiter gehen.
Freitag, 27.09.2019, 09:25 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

„So unübersichtlich die Thomas Cook-Pleite mit Töchtern, Marken und Auftragnehmern in vielen Ländern ist, so viele Hotels betrifft sie. Diese Leitbetriebe sind wichtige Arbeit- und Auftraggeber in ihrer Region. Da geht es um viele Arbeitsplätze“, warnt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), davor, die Angelegenheit auf die leichte zu Schulter nehmen.

Eine aktuelle ÖHV-Umfrage in Österreichs Qualitätshotellerie zeigt, um wie viel es geht: 30 Prozent der befragten Hotels hätten Verträge mit Thomas Cook & Co.! Sie rechnen mit Schäden bis in den sechsstelligen Eurobereich. Insider gehen jetzt schon von Ausfällen bis zu 7 Mio. Euro aus. Viele Gastgeber hätten von Thomas Cook kein Geld gesehen und könnten auch keines mehr erwarten.

Dringend nötig sei jetzt Klarheit: 77 Prozent der betroffenen Hotels hätten Thomas Cook auch für den kommenden Winter im Vertrieb eingesetzt. Der Masseverwalter müsse rasch klarstellen, dass die Hoteliers über diese Kontingente frei verfügen können. Reitterer: „Wir müssen verhindern, dass gute Betriebe ins Straucheln kommen, weil ein anderer schlecht gewirtschaftet hat. Es kann nicht sein, dass diese Betten im Winter leer stehen oder die Hotels kein Geld dafür sehen!“ Dann würde jedenfalls weniger Geld umgesetzt und weniger Mitarbeiter beschäftigt.

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