Luxushotel in Fukushima – strahlend schön oder verstrahlt?
„Strahlend schön“ will das Hotel Aalto sein. Das Problem: Es liegt in der Nähe von Fukushima, nämlich hoch in den Bergen etwa 100 Kilometer vom Kraftwerk entfernt. Und darum hat das Hotel ein Imageproblem.
Denn mit dem Namen Fukushima verknüpfen Touristen vor allem eins: radioaktive Strahlung. Der Eigentümer, der im Frühjahr 2017 das Hotel mit einer neuen „Aalto Lodge“ erweitert, will nun die Ängste der Reisenden zerstreuen: „Es gibt viele Gebiete, die eine höhere Strahlung als dieser Ort aufweisen“, so betonte Takeshi Munakata gegenüber der Japan Times, einer englischsprachigen Tagesezeitung mit Sitz in Tokyo. Auf der Website des Hotels veröffentlicht er aktuelle Messwerte, die bescheinigen sollen, dass in Tokyo die vierfache Höhe an Strahlenwerten verzeichnet werden.
Aktuelle Strahlenwerte auf der Website
Tourismus in Fukushima in der Krise
Die von der Regierung eingesetzte Wiederaufbau-Agentur stellte zu Beginn des Jahres 2016 fest, dass der Tourismus in Fukushima vor allem wegen des Image-Schadens noch in einer ernsten Situation steckt.
Das Hotel Aalto liegt in einem waldreichen Gebiet mit vielen Seen. Der Einrichtungsstil der 13 Zimmer ist finnisch inspiriert: Es dominieren helles Holz und schnörkellose Schlichtheit. Der Name des kleinen Boutiquehotels erinnert an den berühmten finnischen Architekten Alvar Aalto. Im Zusammenhang mit der Tsunami-Region Fukushima erhält er jedoch einen neuen Beiklang: „Aalto“ bedeutet so viel wie „kleine Wellen“ (ph).
Website des Hotels: www.hotelliaalto.com