Maritim kündigt Pachtvertrag für geplantes 600-Zimmer-Hotel in Amsterdam
Im Juni 2022 haben die Maritim Hotels einen Pachtvertrag mit der Union Investment für ein Luxushotel mit 579 Zimmern an der IJ-oever in Amsterdam-Noord unterzeichnet. Mit 110 Meter sollte der Hotelturm für das Vier-Sterne-Haus das dritthöchste Gebäude Amsterdams sein. Das Maritim Hotel Amsterdam sollte damit das größte integrierte Kongresshotel Europas werden.
Der Pachtvertrag wurde damals mit einer Laufzeit von 50 Jahren unterzeichnet. Nun hat die Maritim Hotelgesellschaft diesen Vertrag jedoch gekündigt.
„Es ist richtig, dass wir die Auflösung des Pachtvertrages für das geplante Maritim Hotel Amsterdam erklärt haben. Dieser Schritt ist nach vielen Jahren intensiver Arbeit an dem Hotelprojekt äußerst bedauerlich, insbesondere für die vielen Mitarbeiter, die mit Herzblut und Engagement in der Pre-Opening-Phase vor Ort tätig waren“, teilt Erik van Kessel, Geschäftsführer Operations Maritim Hotelgesellschaft mbH, in einer offiziellen Medienmitteilung mit. „Dennoch ist diese Entscheidung aufgrund von andauernden baulichen Mängeln und der damit wiederholt verzögerten Übergabe des Gebäudes leider unausweichlich geworden.“
So hätte die vertragsgemäße Fertigstellung und Übergabe des Hotels an Maritim als Betreiber ursprünglich bis spätestens Mitte September 2023 erfolgen sollen. In den beiden Folgejahren seien jedoch weitere Fristen zur Übergabe erfolglos verstrichen, sodass bis heute das Gebäude nicht betriebsfähig fertiggestellt sei.
Finanzieller Schaden für Maritim
Die Entscheidung von Maritim kommt überraschend. So hatte die Hotelgesellschaft bereits ein qualifiziertes Hotelteam vor Ort aufgebaut und das zukünftige Maritim Hotel Amsterdam auch über alle Vertriebs- und Marketingkanäle der gesamten Hotelkette beworben.
„Eine Vielzahl bereits fest gebuchter großer Veranstaltungen unserer Kunden musste wieder abgesagt werden, und zukünftiges Geschäft konnte nicht angenommen werden, da das Eröffnungsdatum immer wieder verschoben werden musste. Damit ist unserer Hotelgruppe ein erheblicher finanzieller Schaden entstanden“, erklärt Erik van Kessel.
„Für die betroffenen Mitarbeiter werden wir eine sozial verträgliche und gute Lösung finden“
Auch mit Blick auf die jahrzehntelange hohe Reputation der Maritim Hotelkette im In- und Ausland sei diese Situation ein Zustand, der für die Gruppe als verantwortungsvoll handelndes Familienunternehmen nicht mehr tragbar sei. „Die erheblichen baulichen Mängel, die von einem unabhängigen Gutachter bestätigt wurden, konnten nicht behoben werden, sodass wir unseren Gästen den gewohnten Maritim-Standard nicht gewährleisten können“, betont van Kessel. „Mit dem Namen Maritim geht seit Jahrzehnten ein hohes Qualitätsversprechen einher, das wir in Amsterdam so nicht einhalten können. Damit entfällt auch die Grundlage für ein vertrauensvolles und verlässliches jahrzehntelanges Pachtverhältnis.“
Man bittet deshalb alle Gäste, Kunden, Partner und Mitarbeiter um Verständnis. „Für die betroffenen Mitarbeiter am Standort Amsterdam werden wir eine sozial verträgliche und gute Lösung finden und bedanken uns ausdrücklich für ihr hohes Engagement und ihren großen Einsatz“, erklärt van Kessel abschließend.
(Maritim Hotels/SAKL)