Hotels der Zukunft
Am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart forscht Prof. Dr. Vanessa Borkmann bereits seit 2008 im Verbundforschungsprojekt »FutureHotel« an zentralen Fragestellungen für das Hotel der Zukunft. Ende letzter Woche kam deshalb Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg, gemeinsam mit dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl an das Institut, um dort über Erkenntnisse aus der angewandten Forschung zu sprechen, die für die Zukunft von Hotellerie und Tourismus in Baden-Württemberg von Bedeutung sind.
Neue Geschäftsmöglichkeiten
Welche Reisemuster und -anforderungen ergeben sich aus den neuen multimodalen Mobilitätsangeboten in unserer Gesellschaft? Welche innovativen Business Cases lassen sich identifizieren? Um diese und viele weitere Fragen zur Zukunft der Hotel- und Tourismusbranche zu beantworten, dreht sich die neue Forschungsphase von »FutureHotel« um innovative Geschäftsmöglichkeiten für eine resiliente Post-Corona-Hotelbranche. Neben Lösungen für zukunftsfähige Arbeitswelten im Gastgewerbe geht es auch um solche für vernetzte und nachhaltige Hotels mit digitalisierten Services. Hierbei entstehen zahlreiche Anknüpfungspunkte und Synergien für das Land Baden-Württemberg, wie Strobl betont: »Die Digitalisierung wird über unsere Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Deshalb haben wir als Landesregierung hier einen klaren Schwerpunkt gesetzt und eine Milliarden-Investitionsoffensive gestartet, alleine 2,5 Milliarden in den letzten fünf Jahren. Nur wenn wir hier alle anpacken, werden wir erfolgreich sein!«
Für das Bundesland zählt das Gastgewerbe mit zu den wichtigsten Wirtschafts- und Standortfaktoren: Rund 377 000 rechnerische Vollzeitarbeitsplätze waren im Jahr 2019 laut der dwif-Consulting GmbH dort vergeben mit einem Umsatz von über 13 Milliarden Euro. Rapp dazu: »Die Gäste- und Mitarbeiterzufriedenheit, Service-Effizienz und -Qualität, der Einsatz von Digitalisierung und neuen Technologien, aber auch die daraus resultierenden Auswirkungen auf Geschäftspartner, Stakeholder und zukünftige Mitarbeitende sind essenziell für die Zukunft dieser Branche. Dabei ist es auch an der Politik, bei der Findung passender Formate und Lösungen zu unterstützen sowie die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.«
Transferformate und Sprintprojekte sind gefragt
Wenn es um die Entwicklung von Austauschformaten und innovativen Geschäftskonzepten für die Tourismus- und Hotelbranche geht, kann das Fraunhofer IAO auf seine Erfahrungen aus zahlreichen Transferprojekten aus der Digitalakademie@bw oder dem Transfer- und Entwicklungszentrum »Business Innovation Engineering Center BIEC« zurückgreifen. Auch Projekte wie die Digital.Labore des »Kommunalen InnovationsCenter@bw«, die Begleitforschung der »Zukunftskommunen@bw« oder das Popup Labor BW, eine Art mobile Innovationswerkstatt auf Zeit, stellen Vorarbeiten dar, die sich über konkrete Maßnahmen im Bereich Gastgewerbe und Tourismus fortführen und verstärken lassen.
»Damit wir geeignete Digital- und Transferformate für die Branche entwickeln können, benötigen wir viele Partner aus der Hotelbranche für unsere neue Forschungsphase«, so Borkmann vom Fraunhofer IAO. »Deshalb freuen wir uns auf jede einzelne Zusammenarbeit mit Hotels, die gemeinsam mit uns Lösungen für das eigene Haus innovativ und zukunftsweisend gestalten.«
(Fraunhofer IAO/KG)