Immbobilien

Hotelmarkt kommt langsam wieder in Gang

Skyline aus der Froschperspektive
Im ersten Halbjahr 2021 wechselten Hotelimmobilien für knapp über eine Milliarde Euro den Besitzer. (Foto: © Fotolia/peshkov)
Nach Angaben von Colliers wechselten im ersten Halbjahr 2021 Hotelimmobilien für knapp über eine Milliarde Euro den Besitzer. Das Ergebnis liegt damit 22 Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt, gleichzeitig ist es das schwächste Halbjahr seit 2013.
Freitag, 09.07.2021, 08:21 Uhr, Autor: Karoline Giokas

Dennoch waren die vergangenen drei Monate mit einem Volumen von rund 530 Millionen die stärksten seit Beginn 2020. Der Anteil von Hotelimmobilien am gesamten gewerblichen Transaktionsmarkt liegt derzeit bei 4 Prozent und dementsprechend deutlich unter dem bisherigen Niveau von 6 Prozent.

René Schappner, Head of Hotel bei Colliers: „Der Hotelinvestmentmarkt verlässt in kleinen Schritten das Corona-Tal, indem er sich seit April letzten Jahres befunden hat. Die letzten drei Monate waren die transaktionsstärksten seit rund einem Jahr. Dennoch kann man nicht von Normalität sprechen und der Markt für Hotelimmobilien erholt sich langsamer als der gesamte gewerbliche Immobilienmarkt.

Große Einzeltickets zurück, Portfolioanteil sinkt

Größte Einzeltransaktion bisher war der Verkauf des Hotelturm am Mailänder Platz in Stuttgart. Für rund 137 Millionen Euro kaufte Union Investment im Forward für ihren offenen Fonds „Uniimmo: Deutschland“ die Hotelentwicklung im Europaviertel. Verkäufer ist der Projektentwickler STRABAG. Zusammen mit der Villa Kennedy in Frankfurt am Main, die für rund 95 Millionen Euro von Conren Land gekauft wurde und einer Transaktion in Berlin von knapp über 100 Millionen Euro, die ein Asset- / Fundmanager zahlte, machen die drei größten Einzeldeals des bisherigen Jahres rund ein Drittel des gesamten Transaktionsvolumens der Assetklasse Hotel aus. Der Anteil von Portfolien betrug im ersten Halbjahr nur rund 26 Prozent gegenüber 43 Prozent in der Vorjahresperiode.

4-Sterne Hotels dominieren

Kamen im ersten Quartal noch über 82 Prozent des investierten Kapitals von heimischen Investoren, ist dieser Wert auf das Halbjahr betrachtet leicht auf 79 Prozent gesunken. Internationale Investoren kamen ausschließlich aus dem europäischen Ausland. Auf Verkäuferseite ist das Bild ähnlich. 71 Prozent der Verkäufer waren deutsche Marktteilnehmer. Traditionell dominieren 4-Sterne Hotels das Transaktionsgeschehen – so auch in diesem Halbjahr. Mit einem Anteil von über 56 Prozent am Transaktionsvolumen sind sie gleichauf mit dem Vorjahreswert. Mit rund 19 Prozent Marktanteil folgen 3-Sterne Unterkünfte. In den vergangenen Vergleichsperioden 2020 und 2019 lag der noch bei über 30 Prozent. Boarding Houses machen 11 Prozent am Transaktionsgeschehen aus.

(Collier/KG)

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