Erstes Hotel nimmt Obdachlose auf
Not macht solidarisch: Die schwierige Situation von Obdachlosen in der Corona-Krise hat in Rheinland-Pfalz zu vielfältigen Initiativen geführt. „Es gibt momentan ganz neue Netzwerke“, freut sich der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert im Hotel INNdepence. Das sonst von Privatreisenden und Tagungsgästen genutzte Business-Hotel in der Mainzer Oberstadt hat jetzt vier Wohnungslose aufgenommen. „Wir bereiten uns darauf vor, dass wir demnächst 25 wohnungslose Gäste aufnehmen“, sagt Hotelleiter Johannes Jung.
„In Krisenzeiten an die Schwächsten denken“
„Wir brauchen mehr von diesem Engagement und ich wünsche mir, dass dieses gute Beispiel auch in anderen Kommunen Schule macht, und sich noch viele derzeit leerstehende Pensionen und Hotels dafür entscheiden, Zimmer für Menschen in Not anzubieten“, sagt Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). „Gerade auch in Krisenzeiten müssen wir an die Schwächsten denken.“
Tabletservice statt Büffet
Im Hotel INNdependence werden nach Angaben von Hotelleiter Jung nun einige Abläufe geändert. So wird etwa das Frühstück vom Büffet auf einen Tabletservice umgestellt. „Wir müssen auch schauen, dass wir einen sozialpädagogischen Dienst mit einplanen, einen Sicherheitsdienst, und die Mitarbeiter darauf schulen, wie sie mit den wohnungslosen Menschen umgehen.“ (lrs/TH)