Sonne und Schatten

Durchwachsener Restart

Mann schaut auf halb leeres Glas Wasser
Halb voll oder halb leer? Die Freude über den Restart in Österreichs Hotellerie ist bei allen Beteiligten groß, von einem rentablen Betrieb hingegen sind viele Häuser noch weit entfernt. (© lassedesignen – stock.adobe.com)
Vergangenen Freitag durften Österreichs Hotels erstmals wieder Touristen beherbergen. Die Stimmung war zwar gut, von echter Rentabilität waren die meisten Betriebe aber noch ein Stück entfernt.
Dienstag, 02.06.2020, 11:48 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Eine zwiespältige Bilanz zieht Österreichs Hotellerie nach dem Restart am vergangenen Freitag, pünktlich zum Pfingstwochenende. Emotional sei die Wiedereröffnung zwar sehr positiv aufgenommen worden, sowohl von den Gästen wie auch von den Mitarbeitern, wirtschaftlich sei die Öffnung aber für die meisten Betriebe problematisch gewesen, erzählt Martin Stanits, Pressesprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) gegenüber HOGAPAGE. Vor allem im Westen würden die deutschen Gäste fehlen, etliche Hotels hätten daher noch gar nicht geöffnet. Verheerend sei es auch in der Stadthotellerie mit Buchungszahlen zwischen 15 und 30 Prozent gelaufen.

„Positiv war es hingegen für die Betriebe, bei denen alles gepasst hat, die etwa an einem See liegen, wo das Wetter ok war, das Angebot passt und man vielleicht als Hotel auch eine Marke sei. Diese Häuser waren sehr gut gebucht, da hat dann auch der Preis keine Rolle gespielt“, so Stanits. Sehr gut sei das Geschäft etwa für viele Wellness- oder Thermenhotels gelaufen. Stanits: „Ich weiß etwa von einer burgenländischen Therme, die ihre Belegung auf 70 Prozent ihrer Möglichkeiten reduziert hat, um die Abstandsregeln unter den Gästen garantieren zu können. Sie hätten aber problemlos auch 100 Prozent der Betten füllen können.“ Das Problem: Wellnesshotels beginnen meist erst bei einer Belegung von 70 Prozent Geld zu verdienen, die Kalkulation sei also entsprechend knapp.

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