Aktive Entspannung im Hotel
Ferien im eigenen Land – dieser Urlaubstrend zeichnet sich bei den Deutschen schon seit einigen Jahren ab. Eine kurze Anreise ohne Jetlag und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis machen die Heimat als Ferienziel attraktiv. Im Urlaub wünschen sich die Deutschen zunehmend „Klasse statt Masse“, möchten nicht auf Komfort verzichten. Immer mehr Touristen wählen deshalb ein Hotel als Unterkunft. Hoteliers, die ihren Gästen nicht nur Zimmer mit Frühstück bieten, sondern zusätzlich einen Wellness-Bereich oder ein Schwimmbad, punkten besonders. Denn immer mehr Menschen haben ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und setzen im Urlaub auf aktive Entspannung. Faul auf der Strandliege dösen war gestern, heute möchten Touristen im Schwimmbad oder Fitnessbereich trainieren und im Wellnessbereich oder der Sauna entspannen.
Unterschiedliche Anforderungen an Hotelschwimmbäder
Bei der Planung eines Schwimmbeckens oder Wellnessbereichs müssen Hoteliers verschiedene Merkmale beachten. Je nach Klassifizierung gibt der Hotelverband Deutschland eine Mindestwasserfläche vor, auch der deutsche Wellnessverband legt gewisse Kriterien zugrunde – an Premiumhotels werden höhere Anforderungen gestellt.
Entscheidend ist aber auch die zu erwartende Besucherzahl, nicht immer sind große Schwimmbecken oder ausgedehnte Wellnessoasen erforderlich. Dem Fitnessanspruch der Gäste werden Hotels bereits mit kleinen Anlagen, sogenannten Swimspas, gerecht oder mit speziellen Becken mit integrierten Trainingsangeboten. Hoteliers sollten zudem auch die Nutzung durch externe Gäste prüfen, um die Auslastung ihres Schwimmbades oder Wellnessbereiches zu erhöhen. Hierzu bieten sich zum Beispiel Bewegungskurse oder Kinderschwimmen an.
Sicherheitsansprüche kennen
Der Aspekt Sicherheit spielt bei der Planung eines Neubaus oder einer Nachrüstung ebenfalls eine wichtige Rolle. Das umfasst sowohl die geltenden Sicherheitsnormen und die Überprüfung der Wasserqualität als auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Gäste. Ein Schwimmmeister ist in Hotelschwimmbädern zwar nicht vorgeschrieben; die Anwesenheit durch geschultes Personal trägt bei den Nutzern aber maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Das Personal sollte für die Gäste einfach stets gut erreichbar sein.
Geräuschkulisse und Innenausstattung beachten
Das Wohlbefinden der Gäste wird auch durch die passende Innenausstattung gesteigert. In einer wohnlichen Atmosphäre verweilen die Gäste länger. Wichtig ist hierbei nicht nur das Design, sondern auch die Auswahl der Materialien: Alles sollte leicht zu reinigen sein und dennoch nicht steril wirken. Auch Wasserflecken im Pool gilt es vorzubeugen, da diese den Gesamteindruck negativ beeinträchtigen.
Auch die Geräuschkulisse ist ein wichtiges Element bei der Gestaltung des Schwimmbereichs. Ratsam ist es, bereits in der Erstplanung bei neuen Schwimmbädern und Wellnessanlagen, aber auch in der Sanierung auf die Raumaufteilung, Materialauswahl und exakte Ausbildung der Überlaufrinne zu achten. Hierdurch entstehen Räume mit niedrigem Nachhall, die zum Verweilen und Entspannen einladen.
Wirtschaftlichkeit bei der Planung berücksichtigen
Schon vor dem Bau gilt es, sich intensiv mit den Investitions- und künftigen Betriebskosten auseinanderzusetzen. Gut beraten ist, wer auf die Unterstützung fachspezifischer Unternehmen setzt. Diese erstellen objektive Berechnungen zur Investition und Amortisation, passen die Anlagen an die Bedürfnisse des Hotels an, erstellen spezielle Energiekonzepte – gerade auch hinsichtlich erneuerbarer Energien – und geben wertvolle Tipps zur Wirtschaftlichkeit. Denn damit das Hotelschwimmbad kein Kostenfresser wird, ist es zum Beispiel wichtig, dass die Techniken zur Wasseraufbereitung einfach und ohne großen Aufwand vom Hotelpersonal selbst bedient werden können.
Fachunternehmen begleiten Hotels von Anfang an bei der Neu- und Umplanung ihres Schwimm- und Saunabereichs. Mit moderner Bauwerksdatenmodellierung (BIM) ist eine Visualisierung des Projekts noch vor dem ersten Spatenstich bis ins kleinste Detail möglich. Und auch nach Fertigstellung steht das Fachpersonal kompetent zur Seite.
(Julia Kowal/NZ)