Absage

Metro rät Aktionären von Übernahmeangebot ab

Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro Group
Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro Group, CEO, bei der Metro Hauptversammlung am 15.02.2019 in Duesseldorf. (Foto: © picture alliance / Malte Ossowski,Sven Simon
Vorstand und Aufsichtsrat sind sich einig, dass das Angebot der Holding EPGC den Düsseldorfer Handelskonzern erheblich unterbewertet. Auch sei noch zu unklar, welche Strategie EPGC verfolge.
Mittwoch, 24.07.2019, 12:30 Uhr, Autor: Kristina Presser

Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat der Metro AG raten ihren Aktionären davon ab, das Übernahmeangebot von EPGC anzunehmen. Das ließ das Unternehmen jetzt in einer offiziellen Stellungnahme verlauten. Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky, der zusammen mit seinem slowakischen Geschäftspartner Patrik Tkac die Holding EP Global Commerce kontrolliert, hatte kürzlich ein „unaufgeforderte[s] freiwillige[s] Übernahmeangebot“, wie es heißt, abgegeben (HOGAPAGE berichtete). Darin nannte er die Angebotspreise von 16,00 € je Metro Stammaktie und 13,80 € je Metro Vorzugsaktie. Zu wenig, wie Vorstand und Aufsichtsrat befinden. Sie sind der Auffassung, dass diese Preise den Handelskonzern im Hinblick auf seine Wachstums- und Profitabilitätspotenziale erheblich unterbewerten.

Metro erheblich unterbewertet

Olaf Koch, Vorsitzender des Vorstands der METRO AG, sagt: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Unternehmensstrategie nachhaltiges und profitables Wachstum für die Zukunft von METRO schafft. Wir haben seit 2012 umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die unser Unternehmen transformiert haben und vollumfänglich auf den Großhandel fokussieren werden. Metro ist in einem sich ändernden Marktumfeld gut positioniert, eine führende Rolle im HoReCa- und Trader-Sektor zu spielen. Das nachhaltige flächenbereinigte Wachstum hat sich in den vergangenen Quartalen 2 – 5 aufgrund der gestiegenen Relevanz für unsere Kunden dynamisiert. Unser am 23. Juli veröffentlichtes flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 2,3 Prozent in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 ist ein weiterer Beleg hierfür.

Wir sind gegenüber Änderungen im Aktionärskreis aufgeschlossen. Unabhängig davon ist Metro jedoch aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat bereits heute in der Lage, auf das sich dynamisch entwickelnde Marktumfeld zu reagieren. Wir halten den von EPGC offerierten Preis für nicht angemessen, weil er Metro erheblich unterbewertet, und empfehlen unseren Aktionären auch nach Prüfung der weiteren Konditionen, das Angebot nicht anzunehmen.“

Strategien von EPGC müssen klarer werden

Jürgen Steinemann, Aufsichtsratsvorsitzender der Metro AG, erklärt: „Metro verfügt über einen strategischen Plan, der vom Aufsichtsrat unterstützt wird und der Metro als ein international führendes Großhandelsunternehmen und Lebensmittelspezialisten positioniert. Der gebotene Preis ist auch aus Sicht des Aufsichtsrats nicht angemessen, weil er Metro erheblich unterbewertet. Zudem ist mehr Klarheit hinsichtlich der geplanten künftigen Strategie von EPGC und hinsichtlich der Auswirkungen der Akquisitionsfinanzierung auf die Handlungsfähigkeit des Unternehmens erforderlich.“

Dennoch begrüßten Vorstand und Aufsichtsrat, wie sie mitteilen, die grundsätzliche Unterstützung des weit fortgeschrittenen Transformationsprozesses von Metro seitens EPGC und stehen einem konstruktiven Dialog weiterhin offen gegenüber.

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