Gastgewerbe

Zunehmend weniger Insolvenzen in der Gastronomie

Eine Kellnerin im Restaurant
Trotz massiver Umsatzeinbußen sind in der Gastronomiebranche zunehmend weniger Insolvenzen zu verzeichnen. (©weyo/stock.adobe.com)
Von März bis Juli 2020 meldeten in Deutschland weniger Gastronomiebetriebe Insolvenz an als im Vorjahreszeitraum. Ein Grund dafür ist die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.
Montag, 26.10.2020, 08:36 Uhr, Autor: Thomas Hack

Obwohl die Corona-Maßnahmen die Gastronomie besonders hart treffen, spiegelt sich dies laut Zahlen der Deutschen Presseagentur bisher nicht in einem Anstieg der Insolvenzen von Gastronomiebetrieben wider. So hätten von März bis Juli 2020 in dieser Branche 753 Unternehmen Insolvenz angemeldet – 126 weniger als im Vorjahreszeitraum und 135 weniger als von März bis Juli 2018. Ein Grund dafür sei, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zum 1. März 2020 ausgesetzt wurde, was über alle Wirtschaftszweige hinweg zu einem Rückgang der Insolvenzen geführt hätte. Im Juli 2020 beantragten der Mitteilung zufolge bundesweit 146 Gastronomie-Unternehmen Insolvenz,  16,1 % weniger als im Juli 2019. Dieser Rückgang entspräche der Gesamtentwicklung: Insgesamt wären im Juli 2020 in Deutschland 16,7 % weniger Insolvenzen angemeldet worden als im Vorjahresmonat.

1,8 Millionen Menschen in der Gastronomie beschäftigt

Die Gastronomiebranche erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 65,1 Milliarden Euro. Sie besteht mehrheitlich aus kleineren Unternehmen mit geringeren Beschäftigtenzahlen: Knapp drei Viertel der 186 000 Unternehmen hatten weniger als 10 Beschäftigte. Insgesamt waren zuletzt 1,8 Millionen Menschen in der Gastronomie beschäftigt. Damit ist die Branche durchaus mit größeren Industriesparten in Deutschland vergleichbar: Im Maschinenbau beispielsweise waren 2018 rund 1,1 Millionen Menschen tätig. (ots/TH)

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