Tübingen

Verpackungssteuer gegen Einwegbehältnisse

Unterschiedliche Einwegverpackungen – vom Becher bis zum Teller
Mit einer Verpackungssteuer sagt Tübingen Einwegverpackungen den Kampf an. (Foto: © Ilona Shorokhova via Getty Images)
Im Kampf gegen Einwegverpackungen prescht die Universitätsstadt Tübingen vor und führt zum 1. Januar eine Verpackungssteuer ein. Betroffen sind davon vor allem Gastronomen, die Speisen und Getränke zur Mitnahme anbieten.
Mittwoch, 15.12.2021, 10:31 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Ab 1. Januar erhebt die Universitätsstadt Tübingen eine sogenannte Verpackungssteuer. Diese wird für alle Betriebe fällig, die verpackte Speisen und Getränke zum unmittelbaren Verzehr oder als mitnehmbares Take-away-Produkt anbieten. Die Steuerhöhe beträgt:

  • 0,50 Euro (Netto) je Einwegverpackungen (z.B. Kaffeebecher)
  • 0,50 Euro (Netto) je Einweggeschirr (z.B. Pommes-Schalen)
  • 0,20 Euro (Netto) je Einwegbesteck und andere Hilfsmittel (z.B. Trinkhalm oder Eislöffel

Der Steuersatz pro Einzelmahlzeit ist jedoch auf maximal 1,50 Euro begrenzt.

Ausnahmen von der Regel

Mehrwegverpackungen sind ausdrücklich von der Steuer befreit. Auch vom Kunden mitgebrachte Behältnisse, Einwegverpackungen für mitgenommene Speisereste nach einem Restaurantbesuch, die Lieferung von Speisen und Getränken an eine Lieferadresse (Wohn- oder Arbeitsadresse) wie zum Beispiel durch Pizzaservice oder Speisen und Getränke in Einwegverpackungen, die über einen sogenannten „drive in“ verkauft werden, fallen nicht unter die Verpackungsteuer.

Erhebung der Steuer

Die Steuer wird über die Steuererklärung erhoben. Der Besteuerungszeitraum endet dabei jeweils am 31. Dezember jeden Jahres, somit muss der/die Steuerpflichtige bis spätestens 15. Januar des darauffolgenden Jahres eine Steuererklärung abgeben. Sollte der Verkaufsbetrieb vor Jahresende geschlossen oder an eine andere Person, Gesellschaft oder ähnliches übergehen, muss die Steuererklärung 15 Tage nach Betriebseinstellung oder zum offiziellen Übergabezeitpunkt der Stadt vorliegen. Dabei müssen Gastronomen anhand von Auszeichnungen, Belegen und Schriftstücken über Warenbezug und -verkauf die Verpackungen ausweisen. Der/die Steuerpflichtige erhält anschließend von der Stadt einen schriftlichen Steuerbescheid, in dem die Höhe der Steuerschuld.

In der Satzung der Stadt sowie der Info-Broschüre können die Detail nochmal nachgelesen werden.

(Tübingen/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Nahaufnahme eines Kassenbons mit Blick auf die Mehrwertsteuer, im Hintergrund liegen Euro-Geldscheine
Umsatzsteuer
Umsatzsteuer

Gastronomen fordern dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer

Bis Ende 2022 gilt noch der verminderte Steuersatz von 7 Prozent in der Gastronomie. Aufgrund der Kostensteigerungen fordert die Branche nun eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer.
Kaffeebecher
Sauberkeit in Städten
Sauberkeit in Städten

Tübingen plant Verpackungssteuer ab Mitte 2020

Um die Vermüllung des Stadtbildes zu reduzieren, will die Universitätsstadt als erste Kommune Deutschlands den Verkauf von Einwegverpackungen besteuern. Jetzt steht noch ein Rechtsgutachten aus.
Recycelbare Coffee-to-go-Becher aus Papier
Stellungnahme
Stellungnahme

Kritischer Branchenblick auf Einwegbecher-Studie

Branchenverbände äußern sich gemeinsam zur kürzlich veröffentlichten Studie des Umweltbundesamtes über Coffee-to-go-Becher. Anzumerken gibt es einiges.  
Symbolbild für das neue Cafe
Restauranteröffnung
Restauranteröffnung

„Coffee, Brownies und Downies“ startet Soft-Openingphase

Für zehn Mitarbeiter mit Schwerbehinderung sowie zahlreiche Kollegen ohne Beeinträchtigung hat eine neue berufliche Zeitrechnung begonnen: Das inklusive Café in Oberursel ist mit ihnen in seine Soft-Opening-Phase gestartet.
Scheckübergabe: v. l. Europa Miniköche, Susanne Droux (Geschäftsführerin der Europa Miniköche), Imke Höke (Leitung Werbung bei Jungborn), Angela Inselkammer (Präsidentin des DEHOGA Bayern) und Saskia Vester
Nachwuchsförderung
Nachwuchsförderung

Europa Miniköche kochen mit Schauspielerin Saskia Vester

Am 29. Juli 2025 traf sich in Bayern eine besondere Runde an Kochtalenten. Schauspielerin und Kochbuchautorin Saskia Vester stand mit den Europa Miniköchen am Herd – in einer gemeinsamen Aktion mit dem Versandhändler Jungborn, der das Projekt mit 5.000 Euro unterstütze.
Swing Kitchen
Neuausrichtung
Neuausrichtung

„Swing Kitchen“ richtet sich zukunftsorientiert aus

„Swing Kitchen“ stellt die Weichen für die Zukunft: Mit Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen richtet sich das Gastro-Konzept strategisch neu aus. Ziel ist ein nachhaltiges Wachstum nach der Neustrukturierung.
Lars Klingbeil
Gastrosteuer
Gastrosteuer

Mehrwertsteuersenkung: Klingbeil fordert Weitergabe an Gäste

Der Bund hat Kommunen und Länder für Steuerausfälle bei einem Paket für Firmen entlastet. Bei anderen Maßnahmen sieht der Minister das nicht – und formuliert eine Erwartung für die Speisekarten.
Marthabräu in Fürstenfeldbruck
Neustart
Neustart

Marthabräu in Fürstenfeldbruck aus der Insolvenz gerettet

Das Marthabräu in Fürstenfeldbruck ist gerettet! Nach der Insolvenz im Frühjahr wurden nun zwei Kennerinnen gefunden, die den Betrieb neu aufstellen wollen – mit Leidenschaft und einem klaren Kurs.
Marc Uebelherr und seine Young Generation
Comeback
Comeback

Back to the Future: Marc Uebelherr bringt das Zoozie’z zurück

Gastroprofi Marc Uebelherr und seine Young Generation sorgen für die nächste Überraschung in der Münchner Gastrolandschaft: Das legendäre Zoozie’z – die Kultkneipe aus den 80er-Jahren – kehrt als Pop-up-Konzept zurück.