Strandbar 54° Nord wird abgerissen
„Es ist ein emotionaler Abschied, aber ein notwendiger Schritt im Sinne des Küstenschutzes und der Zukunftsfähigkeit unserer beliebten Urlaubsregion“, sagt die Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording, Katharina Schirmbeck.
Die alte Strandbar 54° Nord am Ordinger Strand wird abgerissen. Der vollständige Rückbau der beliebten Strandgaststätte war eine Vorgabe des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) und des Nationalparks Wattenmeer.
Der Rückbau ist früheren Angaben der Tourismus-Zentrale aber auch aus Sicherheitsgründen erforderlich. Der Pfahlbau steht bei Flut permanent im Wasser und das Gebäude verlor dadurch an Stabilität. Dazu kommen naturschutzrechtliche Auflagen und notwendige Maßnahmen zur Küstensicherung.
Eine Strandbar mit Kultstatus
Die ursprüngliche Geschichte der Strandbar reicht zurück bis ins Jahr 1975, als Doris Brauer das „Doris Strandcafé“ eröffnete. 2008 wurde es modernisiert und als „Strandbar 54° Nord“ neu eröffnet. Nach einem weiteren Umbau im Jahr 2012 erlebte das Kultobjekt 2013 seine letzte große Wiedereröffnung. Nun folgt der endgültige Rückbau des ikonischen Bauwerks.
Versteigerung der Pfähle geplant
Bereits seit November 2024 wurde das Gelände der Strandbar für die Abrissarbeiten vorbereitet. Der letzte Öffnungstag war der 3. November 2024.
Anfang April startete bereits die Entkernung des Gebäudes durch ein Abbruchunternehmen. Der Steg wurde bereits entfernt, nun geht es an das Gebäude selbst. Der Abriss umfasst u. a. über 200 Pfähle.
Frühen Angaben zufolge haben sich die Touristiker für die vielen Fans des Gebäudes, das hohen Kultstatus genießt, eine besondere Aktion ausgedacht: 54 Pfähle vom Steg und von der mächtigen Holzkonstruktion unter dem Gebäude werden gesichert, zwischengelagert und teilweise zu einem späteren Zeitpunkt versteigert. Angeboten werden voraussichtlich Teilstücke in Längen von einem, zwei und fünf Metern sowie kleinere Scheiben.
„Anfragen von Strandbar-Fans, die sich ein Stück ihres geliebten Pfahlbaus sichern wollen, gibt es bereits einige“, erklärt Nils Stauch, Abteilungsleiter Strand, Parken und Digitalisierung bei der Tourismus-Zentrale.
Strandbar findet neue Heimat landeinwärts
„Dieser Pfahlbau hat sich in das kollektive Gedächtnis unserer Region eingebrannt – als beliebter Treffpunkt, Fotomotiv und Ort voller Erinnerungen“, sagt Schirmbeck. „Umso mehr freuen wir uns, dass der Geist der alten Strandbar an einem neuen Ort weiterlebt.“
Denn auf eine Aussichtsplattform mit gastronomischem Angebot in luftiger Höhe müssen Einheimische und Gäste auch in Zukunft nicht verzichten. Die Strandbar 54° Nord findet eine neue Heimat 250 Meter landeinwärts. Der Spatenstich hierfür erfolgte bereits im April 2023, das Richtfest wurde im Juli 2024 gefeiert.
Der Nachfolgebau entsteht auf rund 50 Pfählen und ist den Angaben zufolge bereits fast fertiggestellt. Die Übergabe an den Pächter soll zeitnah erfolgen. Erste kulinarische Vorboten gibt es bereits: Der Imbiss „Ohana Bar“ hat an sonnigen Tagen bereits geöffnet.
Pfahlbauten sind Wahrzeichen von St. Peter-Ording
Pfahlbauten gibt es in St. Peter-Ording schon seit mehr als 100 Jahren. Die Holzhäuser auf Stelzen sind nicht nur ein echtes Wahrzeichen des Ortes, sondern auch einzigartig an der deutschen Küste, heißt es bei der Tourismus-Zentrale. An allen Strandabschnitten des Ortes gibt es Pfahlbauten.
(dpa/Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording/SAKL)