Spendenaufruf sichert dem „Trash Chic“ das Überleben
Das „Trash Chic“ im Kölner Stadtteil Kalk liegt zwar auf der, wie die Kölner sagen, „schäl Sick“ (Redensart für „falsche Rheinseite“, rechtsrheinisch), ist aber eine feste gastronomische Größe in der kulturellen Landschaft des „Veedels“ (Kölsch für „Stadtteil). Halb Köln ist in Sorge, dass die Kult-Kneipe den Rhein runter geht. Inhaber Elmar Conze spricht gegenüber dem Kölner „Express“ von ernsten finanziellen Engpässen, die das Lokal in der Wiersbergstraße an den Rand ihrer Existenz bringen. Sein Statement klingt dramatisch: „Das Trash-Chic befindet sich aufgrund von eigen- wie auch fremdverschuldeten Umständen in einer misslichen finanziellen Lage, die seine Zukunft gefährdet. Der Status quo sieht nun so aus, dass wir alles dafür tun müssen eine drohende Insolvenz abzuwenden. Und dafür brauchen wir DICH!“, wie er hilferufend auf der Homepage der Eckkneipe schreibt.
„Trash Chic“ braucht 15.000 Euro
Dem „Trash Chic“ fehlen nach eigenen Angaben 15.000 Euro. Nun haben Geschäftspartner, Stammgäste, Gelegenheitsbesucher und Fans der Kultkneipe Geld für das Überleben gesammelt. Auf Facebook sowie über YouTube riefen Elmar Conze und sein Geschäftspartner zu Spenden auf Basis eines Crowdfunding auf. „Jeder Spendenbeitrag der auf unserem Konto landet, wird zu 100 Prozent für die Rettung des Trash Chic genutzt“, wie beide verlautbaren lassen. Die bereits gesammelte Summe macht Conze und Co. nun Hoffnung. Innerhalb nur eines Tages nach dem Spendenaufruf kamen laut dem Kölner Stadtanzeiger rund 18.000 Euro zusammen. Mehr, als die Kneipeninhaber brauchten, um den Betrieb weiterzuführen.
Crowdfunding als probates Mittel für die Gastronomie?
Beim Spenden-Crowdfunding-Aufruf des „Trash Chic“ erhalten die Gäste erst einmal keine Gegenleistung. Beim klassischen Crowdfunding ist das anders: Das Investment von externen Gästen, Fans, Unterstützern und Besuchern wird vom Gastronom mit einem kleinen „Dankeschön“ belohnt. Das können Freigetränke, ein Gratis-Menü oder Cocktail-Gutscheine sein.
In der Hotellerie gibt es ähnliche Subventionsmodelle, wie ein Beispiel aus Österreich zeigt (HOGAPAGE Today). Dort refinnazierte sich der „Trattlerhof“ über die Mittelstandsplattform www.finnest.com die notwendigen Umbauten und Renovierungen, die die Existenz des traditionsreichen Familienhotels in Bad Kleinkirchheim gewährleistete. (Express.de / FL)