Große Unterschiede bei Gastro-Ausgaben

Schweizer und Österreicher am spendabelsten

Statistik über Gastronomie-Ausgaben europäischer Länder
Interessanterweise findet sich in diesem Ranking auch Frankreich, dem man große Affinität zu Gastronomie und Kulinarik nachsagt, nur im Mittelfeld. (© RegioData Research)
In der Schweiz und in Österreich lässt man sich die Außer-Haus-Verpflegung Einiges kosten. Die Deutschen sind hier deutlich zurückhaltender. Extrem sparsam ist man in Südosteuropa.
Freitag, 07.12.2018, 11:15 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Seit Jahren erhebt RegioData, wieviel Geld Konsumenten europaweit für Gastronomiebetriebe ausgeben. Und jedes Jahr steigt der Anteil der Ausgaben für Restaurants, Lokale, Bars, Cafés, Heurigen etc. im Vergleich zu den gesamten Konsumausgaben quer durch alle Länder. Das große Fast-Food-Angebot, der urbane Lebensstil, wenig Zeit zum Kochen und die steigende Zahl an Singlehaushalten lassen das Außer-Haus-Essen zum festen Alltagsbestandteil werden. Sei es das Weckerl am Morgen vom Bäcker, ein Mittagessen in der Betriebskantine oder der Restaurantbesuch am Abend – es wird häufiger als früher außer Haus gegessen und auch die Bereitschaft, mehr Geld in diesem Bereich auszugeben, steigt kontinuierlich.

Bei Betrachtung der Gastronomie-Ausgaben führen die Schweizer das Europa-Ranking mit riesigem Abstand zu den anderen Ländern an. Jeder Schweizer gibt im Jahr 2.570 € in Gastronomiebetrieben aus. Das entspricht 6,6 Prozent der gesamten Konsumausgaben pro Person. Doch der Anteil der Konsumausgaben, der für Gastronomieangebote ausgegeben wird, ist in zwei anderen Ländern höher, nämlich in Portugal mit 8,4 Prozent und in Spanien mit 7,3 Prozent. Österreich folgt als Nächstplatzierter mit Gastro-Ausgaben von knapp 1.400 € pro Einwohner und Jahr, was einem Anteil von 6,4 Prozent entspricht. Italien folgt dicht dahinter mit 1.016 € bzw. 6 Prozent. Deutschland hat mit rund 990 € Ausgaben einen Gastro-Anteil von 4,6 Prozent und liegt damit gemeinsam mit Frankreich, Belgien, Schweden und der Türkei im Mittelfeld.

Richtet man den Fokus auf die südosteuropäischen Regionen, ist ein klarer Bruch erkennbar. In Ländern wie Montenegro, Serbien und Bosnien und Herzegowina sind die Ausgaben für Verpflegungsdienstleistungen dramatisch geringer und betragen nur mehr zwischen 2 und 3 Prozent der gesamten Konsumausgaben. In Rumänien wird 1 Prozent der Pro-Kopf-Konsumausgaben für gastronomische Angebote aufgewendet, während es in der Republik Moldau gar nur mehr 0,5 Prozent sind.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Dr. Marcel Klinge
Beschluss
Beschluss

DZG begrüßt Einigung zur Schuldenbremse

Am Dienstag hat sich die Koalitionsspitze auf die Schaffung eines Sondervermögens geeinigt. Der Thinktank Denkfabrik Zukunft der Gastwelt bewertet den Schritt als sehr positiv und sieht das Bündnis CDU/CSU und SPD auf dem richtigen Weg.
Charlotte Weihl (M), neu gewählte Deutsche Weinkönigin, freut sich im Saalbau nach der Wahl der 76. Deutschen Weinkönigin mit den Weinprinzessinnen Katharina Gräff (l) und Julia Lambrich über die Entscheidung.
Winzertum
Winzertum

Deutsche Weinkönigin gibt neue Perspektiven

Seit 100 Tagen ist sie Charlotte Weihl im Amt. Die Wein-Expertin möchte ihre Branche nicht nur nach außen hin repräsentieren, sondern auch voranbringen. Erfreut zeigt sie sich auch über die Wahl des ersten Weinkönigs in Rheinhessen. 
Betreiber Michael Böhmer in seinem Eiscafe
Sommerleckerei
Sommerleckerei

Eiscafe rechnet aufs Gramm genau ab

In schönster Regelmäßigkeit erscheinen jedes Jahr wieder Artikel, die sich mit der Preisentwicklung von Eiskugeln befassen. Jetzt ist es wieder so weit. Aber dieses Mal ist der Tenor ein ganz anderer. Es geht um Fairness und Wursttheken. 
McDonald’s
Studie
Studie

Wie McDonald’s die deutsche Wirtschaft prägt

Wie groß ist der wirtschaftliche Einfluss von McDonald’s in Deutschland? Eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Pestel untersucht, welche Auswirkungen der Systemgastronom auf die deutsche Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Staatskassen hat.
Ein junger Gastromitarbeiter reicht einen etwas älteren Herren einen Teller mit Salat.
Umweltschutz
Umweltschutz

SV Schweiz veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht

Die Gastronomie- und Hotelmanagement-Gruppe mit Sitz in Dübendorf bei Zürich hat ihren jährlichen Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit vorgestellt. Darin zeigt das Unternehmen, welche Maßnahmen es konkret umgesetzt hat und stellt ambitionierte Ziele für 2024 vor.
Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin von Berlin.
Mehrwertsteuer
Mehrwertsteuer

Giffey für verlängerte Steuerermäßigung für Speisen im Restaurant

Während der Corona-Pandemie wurde der Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Doch dies gilt nur noch bis Ende 2023. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sieht das kritisch. 
Metro
Umsatzzahlen
Umsatzzahlen

Gastronomie-Erholung beflügelt Metro-Umsätze

Die Erholung der Gastronomie hat dem Großhandelskonzern Metro ein starkes Schlussquartal beschert. Die Umsätze stiegen im vierten Quartal um 9,5 Prozent und lagen damit deutlich über dem Niveau von vor der Pandemie.
Marktplatz von Cottbus
Lockdown-Ausstieg
Lockdown-Ausstieg

Auch Cottbus plant als Modellkommune Öffnungen

Zwei große Städte in Brandenburg wollen mit einem Modellprojekt aus dem Lockdown. Potsdam startet am Samstag erste Öffnungsschritte. Cottbus will nun folgen.
Ein Straßencafe
Hilfsmaßnahmen
Hilfsmaßnahmen

Berlin erlaubt Gastronomen mehr Freiflächen

Der Senat der deutschen Hauptstadt hat beschlossen, dass Gastronomen mehr Flächen im Freien ohne Sondernutzungsgebühren nutzen dürfen. Dazu gehören auch Bürgersteige und Parkplätze.