Schweiz: Rothenburger Restaurant verlangt Irrsinnssumme für Extra-Teller
174.20 Schweizer Franken (CHF) wies die Restaurantrechnung von fünf Gästen in einem schweizer Restaurant auf. Auf die Summe bezogen, kein offensichtliches Fress- oder Saufgelage. Allerdings stutzten die Gästen über einen Rechnungsposten. Der Wirt verlangte unter dem Vermerk „Verläng/Gebühren“ tatsächlich satte 10 CHF (ca. 9,30 Euro) für einen Extra-Teller, den einer der Gäste beim Service bestellte. Die kleine Gruppe hatte sich den Teller kommen lassen, um ihr Essen zu teilen, weil eine Frau in der Gruppe aus gesundheitlichen Gründen nicht so viel essen konnte. Das berichtet die Pendlerzeitung „20min“. So soll die Kellnerin die Gruppe auf die Extra-Gebühr bereits bei der Bestellannahme aufmerksam gemacht haben. Die Gäste erklärten gegenüber der Zeitung, dass sie das Restaurant ab sofort meiden würden.
Gebühr für Extrateller sei gerechtfertigt
Verständnis für seinen Kollegen aus Rothenburg zeigt Gastronom Armin Burkart. Hätte der weibliche Gast seine Erkrankung im Vorfeld offen kommuniziert, wäre der Wirt nicht gezwungen gewesen, de Extra-Gebühr zu verlangen. „Wird ein zusätzlicher Teller verlangt, wird ein weiterer Platz aufgedeckt sowie Besteck und Serviette aufgetischt“, sagt der Wirt gegenüber „20min“. Das Servicepersonal hätte durch einen zusätzlichen Teller und das dazugehörende Gedeck einen Mehraufwand, der vom Gast bezahlt werden müsse. Burkart gibt aber auch zu, dass diese Gebühr im Vorfeld diskutiert werden könne, wenn einer der Beteiligten das Personal auf die Erkrankung der Begleitung hingewiesen hätte.
Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern, verzichtet auf diese Form der Rechnungsstellung: „Das Gespür der Wirts war nicht gut. Damit dürfte er mehr Geschirr zerschlagen haben, als er wollte. Wäre er kulant gewesen, wären diese Gäste bestimmt wieder bei ihm eingekehrt“, wie er gegenüber „20 Minuten“ betont. (LikeMag / 20min.ch / FL)