Nach einem Monat

Keine Corona-Fälle in der Gastronomie

Lachende Restaurantgäste
Die Gastronomie ist kein Pandemietreiber: In vier Wochen gab es keine Ansteckungen in Restaurants in Vorarlberg. (Foto: © iStockphoto)
Vor vier Wochen durfte die Gastronomie in Vorarlberg wieder öffnen – unter strengen Auflagen. Ansteckungen gab es in den Betrieben seitdem nicht. Ein Vorbild auch für weitere Regionen und Länder?
Freitag, 16.04.2021, 09:51 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Auch vier Wochen nach der Öffnung der Gastronomie in Vorarlberg hat es dort keinen Coronavirus-Fall gegeben, der mit dem Gaststättenbesuch zusammenhängt. Die Branche habe geliefert und gezeigt, dass die Öffnung vor vier Wochen der richtige Schritt war, so Spartenobmann Markus Kegele: „In der Gastronomie hat es bislang noch keinen einzigen Fall einer Coronavirus-Ansteckung gegeben. Das ist eine außerordentlich erfreuliche Erkenntnis.“ Selbst jetzt nach der kurzen Terrassensaison in den Skigebieten sei laut Behörden kein einziger Fall bekannt.

Hohe Disziplin und Eigenverantwortung

Damit werde unter Beweis gestellt, was mit guten Sicherheitskonzepten der Betriebe und einer hohen Testbereitschaft der Bevölkerung möglich ist. „Das Niveau der Sicherheitsmaßnahmen im Landesvergleich ist in unserer Branche extrem hoch und für uns in dieser Krisenzeit mittlerweile zum Standard geworden“, sagt Kegele. Es herrsche nach wie vor sehr hohe Disziplin und Eigenverantwortung von Seiten des Gastes, der Mitarbeitenden, Unternehmern und Unternehmerinnen im Tourismus.

Testpflicht funktioniert

„Nur Getestete haben Zugang in die Gastronomie, dazu kommt das Tragen der FFP2-Maske, der Abstand im Sitzbereich ist immer noch auf zwei Meter geregelt, es gibt im Inneren keinen Stehbereich und Mitarbeitende sind ebenfalls getestet und tragen bei Gästekontakt den Mund-Nasen-Schutz“, fasst Kegele zusammen. Zudem werden die Tests vor dem Eintritt streng kontrolliert. Gemäß jüngster Umfrage gäbe es bei 99 Prozent der Überprüfungen keine Beanstandung von der Polizei, so der Tourismus-Obmann. Aufgrund der aktuellen Situation wären laut ihm weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen daher mehr als gerechtfertigt.

Vorarlberg als Best-Practice Beispiel

„In Vorarlberg konnten wir durch die Öffnung der Gastronomie ein Stück Lebensfreude zurückgewinnen. Ebenso wichtig ist es, dass die Esskultur wiederauflebt. Diese notwendigen kontrollierten sozialen Begegnungen speziell in der Gastronomie bringen allen Menschen im Land eine gewisse Normalität und ein Stück Freiheit. In der heutigen Zeit wahrlich keine Selbstverständlichkeit“, betont auch Mike Pansi, Obmann der Fachgruppe Gastronomie.

Nicht nur andere Bundesländer, auch andere Staaten würden inzwischen die Modellregion Vorarlberg als Best-Practice Beispiel heranziehen. Die heimische Gastronomie liege damit weiter im Fokus der Betrachtungen.

Perspektive für Sommer- und Wintersaison

„Wir sehen diese positive Entwicklung der Gastronomiebranche in der Pandemiezeit als Perspektive, in weiterer Folge auch die Beherbergungsbetriebe zu öffnen. Wir sind bestens gerüstet, auch für die Grenzöffnungen. Woche für Woche erhalten zudem mehr und mehr Menschen die Impfung. Das ist neben dem Testen der Weg aus der Krise“, sagt Rene Madlener, stellvertretender Obmann der Fachgruppe Hotellerie.

Madlener und Kegele wünschen sich zudem eine einfachere Handhabung der Tests. Auch Sicherheitsvertrauenspersonen bzw. die Erste-Hilfe-Verantwortlichen in den Betrieben sollten nach einer Einschulung die Tests durchführen dürfen.

„Unsere erprobten Sicherheitskonzepte und vor allem die vorbildliche Einstellung der Mitarbeitenden und Unternehmerinnen werden auch im Sommer greifen. Das haben wir bewiesen. Für den nächsten Winter brauchen wir aber dringend und rasch politische Lösungen“, erklären die drei Branchenvertreter unisono.

(WKÖ/NZ)

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