Ikea-Pläne für eigene Restaurant-Kette
Da immer mehr Menschen zu Ikea fahren, nur um dort zu essen, gibt es nun Pläne für eine eigene gastronomische Kette. Aktuelle Zahlen zeigen, dass ungefähr jeder dritte Ikea-Besucher ausschließlich zum Essen kommt. Kein Wunder also, dass das Geschäft mit den beliebten Fleischbällchen stark ausgebaut werden soll. Michael La Cour, Managing Direktor bei Ikea Food, bestätigte, dass eine eigene Restaurantkette, unabhängig von den Möbelhäusern, durchaus vorstellbar sei.
Ursprünglich waren die Ikea-Restaurants nur als Antreiber für das Möbelgeschäft gedacht. Die Kunden sollten durch das Speiseangebot länger im Möbelhaus gehalten und dadurch die Verkaufszahlen angekurbelt werden. „Wir haben die Fleischbällchen immer unseren besten „Sofa-Seller“ genannt“, sagt Gerd Diewald, Ikea-Food-Chef in den USA, zu „Fast Company“. „Weil es schwer ist, mit hungrigen Kunden Geschäfte zu machen. Wenn du sie beköstigst, bleiben sie länger, sie können über ihre Einkäufe sprechen, und die Entscheidung treffen, bevor sie den Laden verlassen. Das war der Gedanke von Anfang an.“ Künftig könnten Köttbullar und Co. also als eigener Umsatztreiber fungieren, auch wenn das Restaurant-Geschäft lange nicht im Fokus stand, wie La Cour berichtet. „Aber als ich die Zahlen mit anderen Lebensmittelkonzernen verglichen habe, habe ich bemerkt, dass sie gar nicht so klein sind.“
Schon jetzt größer als Vapiano
Was kaum einer weiß, bereits jetzt zählt Ikea zu den zehn größten Gastronomieketten des Landes. Die schwedischen Lokale machen mehr Umsatz als das gesamte Vapiano-Imperium. Und nicht nur das, laut Stern wurde das Ikea-Restaurant in einer Verbraucherumfrage bezüglich des Preis-Leistungsverhältnisses zur beliebtesten Gastro-Kette Deutschlands gekürt.
Global betrachtet schaffte es der Möbelgigant im vergangenen Jahr auf rund 650 Millionen verkaufe Gerichte für etwa 1,7 Milliarden Euro. Kein Wunder also, dass das Unternehmen nun intensiv an der Optimierung seiner Restaurants arbeitet. So wurde die Speisekarte dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein vieler Verbraucher angepasst, seit 2015 gibt es sogar vegane Fleischbällchen. In den USA wurden beispielsweise Familienbereiche oder Lounge-Areas eingebaut. Wie der Stern berichtet freut sich Ikea schon jetzt über einen acht-prozentigen Umsatzanstieg. La Cour glaubt weiterhin fest an die Etablierung einer eigenen Restaurantkette. „Ich hoffe, dass die Kunden in ein paar Jahren sagen werden: Ikea ist ein toller Ort, um Essen zu gehen, und nebenher verkaufen sie auch noch Möbel.“ (Stern.de/MJ)