Hamburg stellt Plan für Insel-Gastronomie auf Neuwerk vor
Rund hundert Kilometer vom Hamburger Rathaus entfernt liegt die zu Hamburg gehörende Insel Neuwerk im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer, der zum Unesco-Weltnaturerbe zählt. Auf der Insel stehen Veränderungen an. Die Suche zweier dort ansässiger Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe nach neuen Eigentümern ist erfolglos geblieben.
Nun wird die Stadt in Verantwortung für die Zukunft der Insel die beiden Höfe aufkaufen und Pächter für die Objekte sowie für den zu sanierenden Leuchtturm der Insel finden. Der Turm ist der älteste Profanbau Hamburgs und der älteste Leuchtturm an der Nordseeküste. Er wird vom Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) ab 2026 für 22 Mio. Euro denkmalgerecht saniert.
Wohnraum und neue Nutzungskonzepte
Die Nutzung als Hotel- und Gastronomiebetrieb wird in modernisierter Form wieder aufgenommen. Da Wohnraum auf der Insel besonders knapp ist, werden derzeit eine 100 Jahre alte Scheune und das ehemalige Spritzenhaus umgebaut: Es entstehen vier Wohnungen und ein Laden. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant. Zudem ist ein Neubau in Planung, in dem ebenfalls Mitarbeiterwohnungen vorgesehen sind.
Auch das Nationalpark-Haus (Besucher-Informationszentrum) wird derzeit ausgebaut und mit einer neuen Wohneinheit, einer Photovoltaikanlage sowie einer Luft-Wärmepumpe ausgestattet. Das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit stellt dafür 2,9 Mio. Euro bereit.
Verantwortung für die Entwicklung der Insel
Senator für Finanzen und Bezirke, Dr. Andreas Dressel erklärt: „Hamburg übernimmt die Verantwortung für die Entwicklung der Insel Neuwerk und für die Menschen, die dort leben – das haben wir im Koalitionsvertrag für die neue Wahlperiode noch einmal bekräftigt. Mit den Investitionen für den Leuchtturm, für die zu erwerbenden Höfe, die Sanierung und den Neubau von Wohnungen werden wir insgesamt rund 40 Mio. Euro in den kommenden Jahren investieren. Konkret wird die Stadt die zwei Höfe erwerben, die derzeit händeringend nach Nachfolgerinnen oder Nachfolgern suchen.“
Was bedeutet das für Hotellerie und Gastronomie?
Dressel ergänzt: „Zusammen mit dem Leuchtturm werden wir ein inselübergreifendes Beherbergungskonzept etablieren, um Synergieeffekte für Hotellerie und Gastronomie auf der Insel zu heben. Damit die Gastronomie und Hotellerie auf Neuwerk zukunftsfähig aufgestellt ist, ziehen stadtintern alle an einem Strang: Die Umweltbehörde und der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb für Immobilienmanagement und Grundvermögen teilen sich die Kosten für den Ankauf. Alle Hamburger können übrigens auch etwas tun: Als Tagestouristen oder Übernachtungsgäste die Schönheit dieser wunderbaren Hamburger Insel entdecken! Jeder Hamburger, jede Hamburgerin sollte mindestens einmal im Leben auf Neuwerk gewesen sein!“
(dpa/Hamburg/SAHO)