Gehobene Küche

Guide Michelin: Neue Restaurants aufgenommen

Ein Teller mit einem kleinen, fein angerichteten Gericht
Im Restaurant NaNum wird zeitgemäß Koranisch gekocht. (Foto: © NaNum)
Für die Tester geht es das ganze Jahr über quer durch Deutschlands Gastro-Szene. Regelmäßig besuchen sie Lokale und bewerten deren Qualität. Im Juni finden acht neue Gourmet-Tempel Eingang in den renommierten Restaurantführer.
Freitag, 31.05.2024, 09:11 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Während die jährlichen Auszeichnungen, die der Guide Michelin einigen empfohlenen Restaurants verleiht, erst bei der nächsten jährlichen Verleihung bekannt gegeben werden, werden jeden Monat neue Restaurants in die Auswahl Deutschlands aufgenommen.

Die neuen Lokale werden sowohl auf der Website des Guide Michelin Deutschland als auch in der mobilen App mit einem „Neu“-Symbol hervorgehoben, um sie leichter identifizieren zu können.

Die Neuankömmlinge

NaNum – Berlin

Mungo, Gim, Kangdsang und Zangazis, Naturreis oder Mi Yeok, Cashew, Hokkaido und GamTae, Zander, Schwarzwurzel – so klingt es, wenn Chefin Jinok Kim in der offenen Küche ihre koreanischen Wurzeln modern interpretiert auf die Teller bringt – und die sind von ihr selbst im eigenen Atelier gefertigt.

Für die Speisen verwendet sie reichlich Fermentiertes, das aus teilweise im eigenen Garten angebautem Gemüse selbst hergestellt wird. Mittwochs und donnerstags gibt es ein Menü mit fünf Gängen (vegetarisch oder mit Fleisch), freitags und samstags mit sieben Gängen (vegetarisch oder mit Fisch). Das Restaurant liegt im Zentrum nahe Checkpoint Charlie

dario& – Aachen


Schon das „&“ im Namen spielt auf das Konzept an: Man hält sich alles offen, sieht sich als Restaurant für jedermann, zeigt sich lässig-entspannt und zugleich niveauvoll – von der Atmosphäre bis zur Küche von Dario Breuer. Moderne und kreative Gerichte wie beispielsweise rote Beete Carpaccio, Brombeere, Blumenkohl, Walnuss, Radicchio, Ziegenkäse oder iberisch, Dinkel oder auch kürbis, süßkartoffel, orange, chili, koriander passen genau ins Bild. Es wird sowohl à la carte angeboten, als auch ein „tasting menü“. 

Le Schloss Halberg – Saarbrücken

Auf einem herrschaftlichen historischen Anwesen wird hier klassisch-französische Küche angeboten. Das Restaurant liegt in einem Seitenflügel des 1877 – 1880 erbauten Schlosses. Gebratene Seeteufel-Medaillons ‘Provençale‘ oder auch ‘Gran Asado‘ Entrecôte Double mit Sauce Béarnaise heißt es hier unter anderem.  Neben Gerichten à la carte gibt es auch ein 3-Gänge-Menü, mit Fleisch/Fisch oder vegetarisch. 


Das Tschecherl – München

Sie kennen Jürgen Wolfsgruber aus dem Sparkling Bistro? Nicht weit entfernt, im modern-puristisch gehaltenen und mit offener Küche ausgestatteten Tschecherl fährt der Patron ein anderes Konzept, mit dem er seiner österreichischen Heimat Rechnung trägt. Die Karte ist recht klein, aber ansprechend: ”Ötello Bohnato”, rosa Kalbstafelspitz, Kernöl, Käferbohnen und Innviertler Grammelknödel, Sauerkraut, Safterl machen ebenso Appetit wie Wachauer Marillenpalatschinken. Hier im Haus hatte übrigens Tantris-Kochlegende Hans Haas früher seine Kochschule. 

Macionga – Berlin

Unweit des Ku’damms befindet sich dieses attraktive, geradlinig gehaltene Restaurant, dem Inhaber, Sommelier und Weinmacher André Macionga seinen Namen gab. Entsprechend seiner Passion für Wein, gibt es eine sehr gut sortierte Karte. Eine eigene Weinhandlung hat man ebenfalls. Aus der Küche kommen Speisen mit regionalem und saisonalem Bezug – feine, runde Kompositionen, die klassische und moderne Elemente verbinden. Die Portionen sind etwas kleiner, so können Sie mehrere Gerichte probieren. Ein Klassiker ist das Tatar vom Rind.

Roussel’s Restaurant La Bonne Adresse – Bernkastel-Kues

Mit Engagement betreiben Thierry Roussel und Jane Kölchens „Die gute Adresse“. Das elegante Restaurant strahlt Gemütlichkeit aus und auch der überaus freundliche Service unter der Leitung der Gastgeberin trägt zur angenehmen Atmosphäre bei. An schön eingedeckten Tischen serviert man gehobene klassische Küche in Menüform (auch vegetarisch) oder à la carte. Dazu empfiehlt man gerne eigene Weine. 

Zum Simonbräu – Bitburg

Ein unkompliziertes Gasthaus, wie man es sich wünscht! Im Brauerei-Ausschank von „Bitburger“ sorgen massive blanke Holztische, dekorative Bilder und moderne Elemente für ein schönes Ambiente, angenehm lebendig die Atmosphäre. Charmant umsorgt lässt man sich bürgerlich-regionale, aber auch gehobenere Speisen schmecken. „Cordon Bleu von Eifelschwein“ macht ebenso Appetit wie „Ora King Lachs, Tatar & gebraten“. Mittags kommt man gerne zum preiswerten Tagesgericht. 

Schneider Stube – Görlitz

Das „Tuchmacher“ – ein schmuckes Renaissance-Bürgerhaus – ist mit seiner gemütlichen Stube eine Institution in Görlitz. Auf der klassisch-regional ausgerichteten Karte liest man z. B. „Wiener Schnitzel“, „Geschmorte Kaninchenkeule auf Leipziger Allerlei“ oder auch „Gedünstetes Röllchen vom Bachsaibling auf Essig-Gemüse“. Es gibt sehr schöne Salons: „Bleicherstube“ oder "Zunftsaal“. Gelegen ist es im Herzen der Altstadt, im Schatten der Pfarrkirche St. Peter und Paul und nicht weit vom Grenzfluss Lausitzer Neiße.

(Guide Michelin/CHHI)

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